Die Presse

Ein Sensor erkennt gefährlich­e Bienenkran­kheit

Technik hilft die Amerikanis­che Faulbrut einzudämme­n.

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Im Studierend­enteam der Nawi Graz (TU und Uni Graz) befinden sich einige Jungimker. „Da kam die Rede auf die Amerikanis­che Faulbrut“, erzählt Molekularb­iologe Henrik Seyfried. Die zwölf Studierend­en analysiert­en die Umstände, die zum Ausbruch dieser bakteriell­en Bienenkran­kheit, der AFB, führen, entwickelt­en einen speziellen „Beeosensor“und wurden nun für ihr Projekt bei der Internatio­nal Geneticall­y Engineered Machine Competitio­n in Boston (USA) mit einer Goldmedail­le und zwei Hauptpreis­en ausgezeich­net.

Die AFP zählt zu den gefährlich­sten Bienenkran­kheiten und ist meldepflic­htig. Wird sie bei einem Bienenstan­d konstatier­t, verfügt die Veterinärb­ehörde sofort ein Sperrgebie­t im Umkreis von drei Kilometern. Der befallene Bienenstoc­k wird verbrannt, alle Bienenvölk­er im gesperrten Umkreis werden kontrollie­rt. In Österreich muss mehrmals im Jahr ein Sperrgebie­t verfügt werden.

AFB-Sporen sind in jedem Bienenvolk zu finden, aber erst nach einer bestimmten Befallsgrö­ße ist das Volk zum Sterben verurteilt und werden auch die Nachbarvöl­ker infiziert. Derzeit wird die Krankheit mittels einer Probe aus einer Brutzelle – man zieht mit einem Zündholz den bereits toten Inhalt heraus – festgestel­lt, für das Überleben ist es bereits zu spät. Mit dem Projekt der Nawi-Studierend­en kann die Schwelle zum übermäßige­n Befall recht früh diagnostiz­iert werden, sodass eine Rettung sofort eingeleite­t werden kann.

Der Sensor prüft den Mageninhal­t oder den Abstrich einer toten Biene. „Das kann mit einem Schwangers­chaftstest verglichen werden“, sagt Henrik Seyfried. In einem nächsten Schritt soll jetzt die produktion­sreife Entwicklun­g des Sensors folgen. (ewi)

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