Sinnvolles und Sinnliches
Schau. Funktionell, schön, nachhaltig: So sollen unsere Wohnwelten sein. „Die Presse“lädt von 15. bis 17. November zur Design 2019 und zeigt, wie das aussehen kann.
Wertvoll, das ist für jeden etwas Anderes. Für den einen ist es ein Messer, das gut schneidet — und auch so aussieht. Für die andere ein Haarschnipselbild der Tochter, für den dritten mehr Zeit für die Hunde. Die Bandbreite ist groß, das haben uns nicht zuletzt die Antworten gezeigt, die wir bei einer kleinen Umfrage bekommen haben (Seiten F2, F3). Neben dieser ganz individuellen Komponente gibt es aber Dinge, die darüber hinaus gültig sind. Zum Beispiel: Funktion, Ästhetik, Nachhaltigkeit — Werte, die sich die Design 2019, die „Die Presse“von 15. bis 17. November veranstaltet, auf ihre Fahnen geheftet hat.
Schmuckes und Schmückendes
Unter dieser Klammer haben sich an die 60 Aussteller zusammen gefunden, um ihre Interiors und Ideen, Stücke und Entwürfe zu zeigen, wieder im MAK — Museum für angewandte Kunst (dessen Ausstellungen man sich auch heuer mit dem Design 2019-Ticket ansehen kann). Auf zwei Ebenen, auf mehr als 3000 Quadratmetern, können die Besucher — an die 13.000 waren es im vergangen Jahr — von Hersteller zu Handwerker schlendern, von Kreativen zu Künstlern. Darunter finden sich so einige Unternehmen, die zu den „Stammgästen“der Schau zählen. Etwa Cor Interlübke, Kramer und Kramer, Gaggenau, Hästens, Geberit. Auch Dotzauer, ebenso wie die Schmuckausstellung Diamond Vienna sind dieses Jahr wieder vertreten und zeigen Funkelndes und Glitzerndes. Und es gibt ganz neue Gäste: Die Bielefelder Werkstätten zeigen ihre Stücke oder Artelinea, zum Beispiel, sowie zahlreiche Jungdesigner und/oder Startups. Sie kommen ebenfalls erstmals zur Design 2019.
Regionales und Innovatives
Funktionalität, Ästhetik, Nachhaltigkeit: Diese Ansprüche ziehen sich wie ein roter Faden durch die Angebote der Aussteller. Da wird es viel regional Produziertes geben – etwa bei MO-NI-KA, die mit ihrer „Massivholzschneiderei“mitten in Wien ihre Möbel herstellen. Und nachhaltig Konzipiertes — wie bei Johannes Haberl, der sich den Einrichtungsbedürfnissen moderner Stadtnomaden verschrieben hat und mobile, zerlegbare Möbel fertigt. Oder auch innovativ Bewährtes — bei Kouki Design können sich Interessierte (alte) Methoden und Kniffe der Holzbearbeitung erklären lassen, händisch hergestellte Holzverbindungen etwa oder wie das „Faustschneiden“genau funktioniert.
Erleben und entdecken
Dem Innovativen und Bewährten, dem Einrichten und Gestalten, dem Entdecken von Neuem widmen sich die Aussteller der Design 2019 — und das tun auch wir auf den folgenden Seiten. Wir sehen zum Beispiel nach, was sich beim nachhaltigen Design so tut. An welchen Lösungen für Bienen und Fische kreative Köpfe arbeiten, an welchen ökologisch sinnvollen Produkten (etwa Hockern aus Kaffeesatz und Verpackungen aus angeschwemmtem Seegras, Seiten F4 bis F7).
Wir spüren nach: dem Sehen, Schmecken, Hören, Fühlen, Riechen (Seiten F13 bis F21) — was Sinne und Design miteinander zu tun haben. Viel, das sei schon einmal verraten, von der Komposition von Düften bis zur Gestaltung von privaten und öffentlichen Räumen.
Wir fragen nach, bei Interior-Experten, Küchenplanern und Dekorationsprofis: Darüber, wie sie einrichten, wie sie ihre Möbel und Planungen gestalten, wie sie wohnen, wie Funktion und Ästhetik unter einen Hut gebracht werden können (Seiten F27 bis F33). Gut geht das, soviel schon an dieser Stelle, wie Coworking Spaces und Mini-Küchen eindrucksvoll beweisen.
Und wir begeben uns auf Entdeckungsreise (Seiten F35 bis F43), erkunden, wie österreichisch „Alpines“ist (oder nicht), staunen, wie praktisch-schön Koffer, Trolleys und Taschen sein können, bewundern, wie Chicago aus seinen alten Landmarks Neues macht. Nächstes Wochenende muss es aber nicht Chicago sein: Wie viel Schönes, Nachhaltiges, ja Wertvolles, die Design 2019 hat, lässt sich dann ganz wunderbar in Wien erleben.