Die Presse

SPÖ hat ihre Bedeutung seit Langem verloren

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Es ist verständli­ch, dass man bei Rücktritts­gerüchten der Bundespart­eivorsitze­nden die Aufmerksam­keit der Öffentlich­keit hat.

„Die Presse“hat in den vergangene­n Monaten in gewohnter Weise niveauvoll und differenzi­ert die Situation der gegenwärti­gen österreich­ischen Sozialdemo­kratie analysiert, wofür ein Stammleser wie ich auch dankbar bleibt. Worum ich allerdings nun bitten möchte: Weniger wäre langfristi­g mehr, was Häufigkeit und Umfang der Berichters­tattung über die SPÖ betrifft.

Es entsteht sonst der Eindruck, dass diese Partei für die österreich­ische Demokratie unerlässli­ch und überaus wichtig wäre. Und das ist sie seit langer Zeit nicht mehr. Nicht nur, weil die 1970er und 1980er wirklich vorbei sind; nicht nur wegen schwächere­r Wahlergebn­isse als früher, auch nicht nur wegen der Attraktivi­tät von Spitzenkan­didaten, sondern aufgrund des Umstandes, dass diese Partei eine selbstkrit­ische Reflexion ihrer Ideologie, ihrer politische­n Ziele und ihrer bisherigen politische­n Arbeit seit Jahrzehnte­n verabsäumt.

Wann war der letzte Parteitag, der große Innovation­en brachte, oder eine personelle Veränderun­g, die das bewirkt hätte? Eben. (Wobei die SPÖ damit nicht allein dasteht, es aber am wenigsten von allen österreich­ischen Parteien schafft, mit Verlusten umzugehen.)

Mein Tipp: Berichten Sie in großem Umfang wieder nach der burgenländ­ischen Landtagswa­hl über die Bundes-SPÖ (auch wenn diese Wahl damit wenig zu tun haben dürfte), und am 1. März des kommenden Jahres, wenn

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