Gewinne der Autobauer gehen zurück
Deutsche Autobauer erwarten auch für 2020 einen steinigen Weg.
Die weltgrößten Autokonzerne bleiben weiter hinter den Gewinnen aus dem Vorjahr zurück – trotz zuletzt deutlicher Verbesserung. Obwohl alle zusammen beim operativen Ergebnis heuer im dritten Quartal ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal eingefahren haben, liegen sie über alle drei Quartale hinweg immer noch um 11,5 Prozent unter dem Wert der Vorjahresperiode, so eine Analyse des Beraters EY.
Auch die Verkaufszahlen fallen weiter insgesamt schlechter aus als 2018. Dass gleichzeitig der Umsatz höher ausfällt, liegt daran, dass viele Hersteller vermehrt größere und teurere Fahrzeuge verkaufen, wie aus der Bilanzanalyse hervorgeht. Mittelfristig stellt diese Entwicklung aber ein Problem dar – es wird immer schwieriger, die strengen CO2-Vorgaben einzuhalten.
Profitabelster Autokonzern der Welt im dritten Quartal war der Analyse zufolge der japanische Hersteller Toyota. Die Japaner verkauften auch die meisten Autos, machten den meisten Umsatz und den größten Gewinn. Der deutsche BMW-Konzern belegte in der Profitabilitäts-Rangliste knapp hinter Toyota den zweiten Platz. Volkswagen landete auf Platz vier, Daimler auf sieben.
Die deutschen Autobauer sehen angesichts schwachen Wachstums auf wichtigen Märkten auch für 2020 schwarz. Würden weltweit heuer von allen Pkw-Herstellern wohl 80,1 Millionen Autos verkauft und damit um fünf Prozent weniger als 2018, so drohte 2020 ein weiteres Minus auf dann 78,9 Millionen, so Bernhard Mattes, der scheidende Präsident des Verbands der Automobilindustrie, am Mittwoch: „Der Weg wird also steil, steinig, beschwerlich.“
Die Deutschen selbst kaufen unterdessen so viele Autos wie seit zehn Jahren nicht mehr. Für 2019 werden rund 3,57 Millionen Neuzulassungen in der Bundesrepublik erwartet. Chinesen und US-Amerikaner kauften laut Mattes weniger Autos, auch in der EU werde der Absatz sinken.
Kurzfristige Pläne der EUKommission für mehr Klimaschutz lehnt die Industrie daher ab. Die Firmen bräuchten Planungssicherheit. (APA/est)