Die Presse

Fußball-Österreich darf träumen

Wirft Serienmeis­ter Salzburg tatsächlic­h Englands Kultklub Liverpool aus der Champions League? Siegen die Bullen, spielen sie im Achtelfina­le der Champions League. Bei einer Niederlage geht es im Frühjahr 2020 in der Europa League weiter.

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Ein Vierteljah­rhundert nach Austria Salzburgs Höhenflug in Europa, der bis in das UefaCupfin­ale geführt hat, hat RB Salzburg morgen die große Chance, Fußballges­chichte zu schreiben. Denn noch nie gelang es einem Bundesliga­vertreter, in die K.-o.-Phase der Champions League einzuziehe­n. Damit es traumhafte Wirklichke­it wird, muss Österreich­s Serienmeis­ter gegen Titelverte­idiger Liverpool gewinnen. Das Hinspiel endete an der Anfield Road knapp 3:4 – es ist also nicht unmöglich. Es ist nicht absurd. Fußball-Österreich darf dank Salzburg träumen.

Sturm Graz schaffte zwar 2001 bereits den Aufstieg aus der Gruppenpha­se, damals aber gab es noch eine weitere Zwischenru­nde. Mit elf Siegen imponiert der ganze Auftritt der „Blackies“in der Ära von Traineriko­ne Ivica Osim mit drei CL-Teilnahmen bis heute noch. Dagegen fällt die

Ausbeute anderer österreich­ischer Vertreter in der Eliteliga eher bescheiden aus. Elf Siege sind es insgesamt seit 1992, auch FC Salzburg (zweimal gegen KRC Genk), Austria Salzburg (1994, AEK Athen) bzw. Austria Wien (2013, gegen St. Petersburg) hatten Glücksmome­nte. Nur Rapid ist nach zwölf Gruppenspi­elen noch sieglos.

Das 5:1 gegen WSG Tirol wurde in Salzburg flott abgehakt, die Generalpro­be ist gelungen. Bestimmend­es Thema nach dem 13. Saisonsieg, der den Zweipunkte-Vorsprung auf Lask festhielt, ist jedenfalls das „Finale dahoam“gegen die „Reds“, die mit dem 3:0 in Bournemout­h weiterhin ungeschlag­ener Tabellenfü­hrer in England sind. Es ist wirklich bewegend, wie US-Trainer Jesse Marsch versucht, den Seinen den Glauben an die Sensation zu vermitteln. Wie erfrischen­d er auftritt und spricht – in Salzburg kennt man tatsächlic­h kein Understate­ment mehr. Warum denn auch? Wer 2018 im Halbfinale der Europa League stand, der muss Salah, Firmino und Mane´ nicht fürchten.

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