Viele Rätsel um wiedergefundenes Klimt-Porträt in Italien
Kunst-Sensation. Am Dienstag tauchte das 1997 gestohlene KlimtMädchen in Italien wieder auf. Versteckt, in einem Müllsack. Jetzt kann das „tolle Bild“(Klimt-Experte Natter) weiter erforscht werden.
Am Mittwoch war die Echtheit zwar noch nicht bestätigt, aber nichts deutet auf eine Fälschung hin. Sondern alles darauf, dass das 1997 aus der Galerie Ricci Oddi in Piacenza gestohlene „Porträt einer Frau“aus Gustav Klimts Spätwerk gefunden wurde. Und zwar in extremer Nähe zum Tatort – in einer mit Efeu überwachsenen, versteckten Kammer im Garten des Museums. Bei Gartenarbeiten wurde das in einen Müllsack gewickelte Werk jetzt zufällig entdeckt. Es galt als eines der weltweit meistgesuchten gestohlenen Bildern.
Kein Wunder – derartige Porträts aus Klimts reifer Zeit werden um Millionen gehandelt. Auch das Mädchen-Bild, das sich seit 1925 in Piacenza befindet, sei ein „tolles Werk“mit dementsprechend „hohem Wert“, wie der österreichische Klimt-(Frauen)-Experte Tobias Natter der „Presse“bestätigt. 2015 bereits hatte jemand eine Art Lösegeld gefordert: um 150.000 Euro versprach ein Unbekannter „Hinweise“auf den Verbleib des Bildes. Man entschied sich dagegen, ein Spendenaufruf verlief sich.
Ein Mitarbeiter des Museums schilderte im Gespräch mit der „APA“den Moment der Auffindung: „Als mir die Arbeiter erzählt haben, dass sie in einem Versteck ein Bild gefunden haben, dachte ich zuerst an einen Scherz. Als ich das Gemälde gesehen habe, habe ich aber sofort begriffen, dass es sich um Klimts ,Bildnis einer Frau‘ handelte. Ich habe es sofort erkannt. Mir zitterten die Hände, als wir das Bild aus dem Sack geholt haben.“Das Gemälde, mit Stempel und Siegel versehen, sei in gutem Zustand, berichtet auch der Direktor der städtischen Galerie, Massimo Ferrari. Er gehe davon aus, dass die Diebe damals das Bild im Verlies unweit der Galerie versteckt hatten, um es nach einigen Tagen abzuholen. Wegen des Medienrummels und der starken Präsenz von Sicherheitskräften hätten sie es aber nicht wegbringen können. Käufer für ein derart bekanntes Bild zu finden, ist noch dazu nahezu unmöglich. Daher ging man anfangs von einer Auftragstat aus. Das Gemälde war bei Renovierungsarbeiten entwendet worden, als die Alarmanlage nicht funktionierte. Man vermutete, dass die Diebe über das Dach geflüchtet seien, wo man später den Rahmen des Bildes fand.
Wer aber ist die Dargestellte? Das Bild ist Teil einer Serie von Damenporträts, die Klimt in seinen letzten Lebensjahren, zwischen 1916 und 1918, geschaffen hat. Es zeigt das Viertelprofil einer jungen Frau mit dunklen Haaren vor grünem Hintergrund. Doch diese Oberfläche barg ein Geheimnis, wie sich durch den scharfen Blick ausgerechnet einer Schülerin, die an einem Aufsatz über das Bild arbeitete, herausstellte, wie sich Natter noch erinnern kann – „das war ein bisschen peinlich für die Kunstge