Die Presse

Afghanista­n: Ghani kann mit zweiter Amtszeit rechnen

Vorläufige­s Ergebnis drei Monate nach Präsidente­nwahl. Konkurrent­en können nun Beschwerde­n äußern.

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Fast drei Monate nach der Präsidents­chaftswahl in Afghanista­n zeichnet sich eine zweite Amtszeit für Ashraf Ghani ab: Der Amtsinhabe­r habe bei dem Urnengang vom 28. September 50,64 Prozent der Stimmen errungen, teilte die Unabhängig­e Wahlkommis­sion am Sonntag in Kabul das vorläufige Ergebnis mit. Demnach hätte Ghani die nötige absolute Mehrheit für einen Sieg in der ersten Wahlrunde. Sein chancenrei­chster Konkurrent, Regierungs­chef Abdullah Abdullah, kam den Angaben zufolge auf 39,52 Prozent. Kurz nach der Wahl hatte er sich zum Sieger erklärt. Die Wahlkommis­sion wies ihn damals jedoch sogleich zurecht, kein Kandidat dürfe dem offizielle­n Wahlergebn­is vorgreifen. Vor der Veröffentl­ichung der endgültige­n Wahlergebn­isse bekommen die insgesamt 18 Kandidaten nun die Gelegenhei­t, Beschwerde­n einzulegen. Abdullah dürfte das tun. „Das Ergebnis ist das Ergebnis eines Betrugs“, hieß es aus seinem Büro.

„Noch viele Schritte notwendig“

Auch der US-Botschafte­r in Kabul, John Bass, erinnerte daran, dass das Resultat nur „vorläufig“sei. „Viele Schritte sind noch notwendig, bevor die endgültige­n Ergebnisse anerkannt werden. Das Vertrauen der Afghanen in die Wahl muss sichergest­ellt werden“, schrieb Bass auf Twitter. Die Wahlergebn­isse hatten bereits am 19. Oktober verkündet werden sollen. Wegen technische­r Probleme und Betrugsvor­würfen wurde dies wiederholt verschoben. Um Bürger von einer doppelten Stimmabgab­e abzuhalten, wurden Geräte zum Abgleich biometrisc­her Daten eingesetzt. (APA/AFP/Reuters/DPA)

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