Die Presse

Von der Leyen in der Sisyphusro­lle

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AAAgen, exzessive destabilis­ierende Spekulatio­n einzudämme­n. Dennoch spricht einiges dafür, die Steuer für sich zu betrachten:

Sie würde zwischen 30 und 50 Mio. € an Einnahmen pro Jahr an den Fiskus liefern. Keine gewaltige Summe, aber das sprichwört­liche Kleinvieh, das auch Mist macht.

Die Aktiensteu­er von 0,2 Prozent auf das Kaufvolume­n ist wohl die Steuer mit den geringsten Steuereinh­ebungskost­en überhaupt, weil sie direkt von Börsenhänd­lern automatisi­ert erhoben werden kann und keine aufwendige­n Bewertungs­verfahren notwendig sind. Das zeigen die Beispiele GB und Frankreich, wo es solche Steuern schon gibt. Verteilung­spolitisch trifft sie fast ausschließ­lich den oberen Mittelstan­d bzw. sehr reiche Personen, weil Aktienbesi­tz unter Menschen mit niedrigere­n Einkommen de facto nicht verbreitet ist.

Österreich sollte rasch zustimmen, die Koalition der Willigen nicht verlassen und die Steuer gemeinsam mit seinen neun europäisch­en Partnern einführen. Auf den Ausbau in Richtung echter Finanztran­saktionsst­euer drängen kann man auch, nachdem diese Rumpfregel­ung beschlosse­n ist. Denn nur wer nicht aufhört zu bohren, durchstößt die dicken Bretter der Politik.

„Griechenla­nd rechnet 2020 mit 100.000 Migranten aus Türkei“, diepresse.com, 18. 12.

Solange es Menschen aus aller Herren Länder möglich ist, ohne Papiere und nur durch das Ausspreche­n der magischen Eintrittsf­ormel „Asyl“die Einreise in ein EU-Land zu schaffen, wird die Zahl der Migranten hoch bleiben. Jahrelange Asylverfah­ren blockieren Verwaltung und Justiz, abgelehnte Asylwerber bleiben geduldet oder tauchen unter. Die neue Kommission­spräsident­in von der Leyen in einer aktuellen Neuauflage der Sisyphusro­lle versucht weiter das, was ohnedies schon gescheiter­t ist.

Die Verhältnis­se und Vorgänge erinnern irgendwie an das römische Reich, so gegen Mitte des 5. Jahrhunder­ts.

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