Feinstaubbelastung so niedrig wie nie zuvor
Luftverschmutzung. Der Hauptgrund für die Bilanz war nicht der Umweltschutz, sondern das günstige Wetter.
Dem Wetter geschuldet wird 2019 die geringste Feinstaubbelastung seit dem Beginn der Messungen in Österreich bringen. Wie der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Montag berichtete, war die Belastung in Graz mit bisher 16 Überschreitungstagen am höchsten. Der Wert liegt zwar unter dem Grenzwert für die Gesamtzahl an Überschreitungstagen, der WHOZielwert wurde jedoch an 34 Messstellen überschritten.
Die Feinstaubbilanz des Jahres 2019 fällt trotzdem erfreulicher aus als in den vergangenen Jahren, stellt der VCÖ fest. Keine einzige Messstelle wird gemäß des Grenzwertkriteriums (Immissionsschutzgesetz Luft) das Limit für PM10-Feinstaub überschreiten. Dieses sieht vor, dass an maximal 25 Tagen die Tagesbelastung mehr als 50 Mikrogramm des gesundheitsschädlichen Schadstoffs pro Kubikmeter Luft beträgt.
Auch heuer ist die Belastung in Graz am höchsten, die Stadt mit der zweithöchsten Feinstaubbelastung ist Linz, wo bei der Messstelle Römerberg an zwölf Tagen die Luftverschmutzung durch Feinstaub zu hoch war. PM10 ist die
Bezeichnung für Partikel mit einem Durchmesser von weniger als zehn Mikrometer. Die Belastung mit diesen Partikeln nimmt seit 2014 stetig ab.
Der Hauptgrund für die deutliche Verbesserung der Luftqualität in diesem Jahr war das Wetter. Es gab weniger Inversionswetterlagen, in den Wintermonaten war das Wettergeschehen nicht von kalter Luft aus dem Osten, sondern vor allem von Nord- und Nordwestwetterlagen bestimmt.
„Es besteht leider kein Grund zum Aufatmen. Nach wie vor gelangen durch Verbrennungsprozesse viele gesundheitsschädliche Schadstoffe in die Luft“, sagt VCÖ-Experte Markus Gansterer. Der Zielwert der WHO liegt bei höchstens drei Tagen mit zu hoher Feinstaubbelastung.
Der Verkehr verursacht auf mehrfache Weise schädliche Feinstaubemissionen. Zum einen durch Brems- und Reifenabrieb, zum anderen durch Aufwirbelungen. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verschmutzen zusätzlich durch Abgase die Luft. (APA)