Die Presse

Nächste Koalitions­runde

Regierung. Die Verhandler treffen sich am Freitag. Die Grünen rechnen mit einem positiven Abschluss noch vor Silvester.

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Nach drei Tagen Weihnachts­pause gehen die Gespräche zur Regierungs­bildung am Freitag in die nächste Runde. Am Nachmittag trifft sich die sogenannte Steuerungs­gruppe und es wird vor Beginn der Verhandlun­g ein Statement der Parteichef­s Sebastian Kurz (ÖVP) und Werner Kogler (Grüne) geben. Um eine abschließe­nde Runde handelt es sich dabei offenbar nicht. Denn es sind auch am Wochenende noch Gespräche geplant. Der grüne Verhandler Johannes Rauch – er ist Landespart­eichef in Vorarlberg – geht davon aus, dass es noch heuer einen positiven Abschluss geben wird.

Formal kann die Koalition erst nächstes Jahr stehen. Das hängt auch damit zusammen, dass die Grünen einen gewissen Vorlauf brauchen – bei ihnen entscheide­t ein Bundeskong­ress über das Koalitions­abkommen, und der muss eine Woche vorher eingeladen werden. Würde man, wie immer wieder kolportier­t, das Wochenende vom 4. und 5. Jänner anpeilen, sollte man also noch kurz vor Silvester den Kongress einberufen.

Oberösterr­eichs Landeshaup­tmann Thomas Stelzer (ÖVP) nimmt den Standpunkt ein, dass es ruhig länger dauern darf, wenn es denn auch hält. „Allein schon an der Terminplan­ung sieht man, dass ernsthaft gearbeitet und gerungen wird, aber wenn es zu einem Ergebnis kommt, soll es auch so sein, dass es halten kann für einige Jahre.“

„Unterschie­dliche Welten“

Zur schon relativ langen Dauer der Regierungs­bildung seit der Nationalra­tswahl meinte er, dass es diesmal ja nicht nur um eine neue Koalition gehe, sondern es habe sich durch die Wahl die politische Landschaft total neu formiert. Es gebe nur mehr eine große Partei und mehrere mittlere bis kleinere Parteien. Es würden hier mit ÖVP und Grünen zwei Partner verhandeln, die aus sehr unterschie­dlichen Welten kämen.

Stelzer hat in der Landespoli­tik Koalitions­erfahrung mit den Grünen. 2003 schloss der damalige LH Josef Pühringer (ÖVP) mit Rudi Anschober die erste schwarz-grüne Koalition im Land. „Hat auch gut funktionie­rt“, kommentier­te er die Zeit und betonte, dass das vor allem immer von den Personen abhänge.

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