Mehrere Wintersportler verschüttet
Kärnten. Nach drei Lawinenabgängen dauerte die Suche nach Vermissten am Abend an.
Nach drei Lawinenabgängen im Skigebiet Ankogel in Oberkärnten standen am Nachmittag des Stephanitags Dutzende Rettungskräfte von Alpinpolizei und Bergrettung sowie zwei Hubschrauber im Einsatz.
Bei einer Lawine wurden vier Wintersportler hüfthoch verschüttet, sie konnten sich großteils selbst befreien. Bei zwei weiteren gab es unterschiedliche Angaben von Augenzeugen, weshalb die Retter die Lawinenkegel absuchten. Das Skigebiet wurde von der Alpinpolizei gesperrt, da während der Bergungsarbeiten nach Angaben der Hochgebirgsbahnen Ankogel-Mallnitz Freerider im freien Skiraum ein Schneebrett losgetreten hatten. Die Bergstation liegt auf 2636 Meter Seehöhe. Die weiteren Lawinen waren gegen Mittag abgegangen.
Bei der zweiten Lawine soll es keine Verschütteten gegeben haben. Die Suche beim dritten Lawinenkegel, der sich bis auf eine Piste erstreckte, gestaltete sich schwierig. Weil die meisten Skifahrer auf präparierten Pisten keinen
Lawinenpiepser bei sich haben, musste das Gebiet mühselig mit langen, schmalen Lawinensonden abgesucht werden.
Bei den Hochgebirgsbahnen Ankogel sprach man zumindest bei einer der Lawinenauslösungen von „rücksichtslosem Verhalten von Freeridern“.
Bereits am Mittwochabend wurde in der Obersteiermark ein von einer Lawine verschütteter Skitourengeher von den Einsatzkräften nach fünf Stunden ausgegraben und gerettet. Der 26-Jährige hatte offenbar einen Luftraum vor seinem Gesicht zum Atmen gehabt und war ansprechbar.
Er wurde nach der medizinischen Erstversorgung von der Bergrettung mit einem Pistengerät zur Talstation des Skigebiets Galsterbergalm gebracht. Der Mann war stark unterkühlt und verletzt, nach Angaben der Polizei aber außer Lebensgefahr. Der Landesleiter der Bergrettung nannte die Rettung angesichts der Verschüttungszeit von fünf Stunden ein „Weihnachtswunder“. (APA)