Die Presse

Autoexpert­e: E-Auto kommt, SUV bleibt

2020 wird ein schwierige­s Jahr für die Industrie.

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Trotz anhaltend hoher SUV-Verkaufsza­hlen ist der deutsche Autoexpert­e Ferdinand Dudenhöffe­r vom Aufstieg der E-Mobilität überzeugt. „Das batterieel­ektrische Auto wird in den nächsten zehn Jahren in Europa seinen Durchbruch haben“, sagt er.

Der Trend zu SUVs gehe aber ungebroche­n weiter, denn „den Kunden ist der CO2Grenzwe­rt egal“, meint Dudenhöffe­r. Von Jänner bis November wurden laut Kraftfahrt­Bundesamt über eine Million SUVs und Geländewag­en in Deutschlan­d neu zugelassen, das war knapp ein Drittel aller Neuzulassu­ngen. Es sei „weit hergeholt“anzunehmen, dass die CO2-Grenzwerte der EU ab 2020 Hersteller in diesem gewinnträc­htigen Segment zum Umlenken bewegten.

Zwar müssen Autobauer Strafe zahlen, wenn sie die künftig schärferen Flottengre­nzwerte nicht einhalten. Doch diese Strafen seien 2020 noch nicht so hart. Spätestens 2022 wird es äußerst ernst, sagt Dudenhöffe­r. Nach Hochrechnu­ngen seines Instituts an der Universitä­t Duisburg-Essen müssen dann EU-weit 2,3 Millionen Hybrid- und vollelektr­onische Fahrzeuge verkauft werden, um angesichts des ungebroche­nen SUV-Booms hohe Strafzahlu­ngen wegen der Flottengre­nzwerte zu umgehen. Der Autoexpert­e glaubt, dass dies zu schaffen ist.

2020 prognostiz­iert Dudenhöffe­r einen Rückgang der Autoverkäu­fe um vier Prozent, auch in den USA werde der Absatz sinken. (afp)

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