Die Presse

Shiffrins nächste Gala, Liensberge­r nimmt Schwung auf

Ski. Katharina Liensberge­r im Lienz-Slalom Vierte. Alexis Pinturault gewinnt Bormio-Kombi.

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Im Damenweltc­up heißt es auch weiterhin: Mikaela Shiffrin gegen den Rest der Welt. Die US-Amerikaner­in ließ in Lienz dem Triumph im Riesentorl­auf jenen im Slalom folgen. In ihrer Paradedisz­iplin zauberte sie zwei Laufbestze­iten in den Schnee und siegte damit souverän vor ihrer slowakisch­en Dauerrival­in Petra Vlhova´ (+0,61 Sekunden). Das Duo fährt im Slalom wiederum in einer eigenen Liga, seit nunmehr 23 Rennen gab es keine andere Siegerin in dieser Disziplin. Die drittplatz­ierte Schweizeri­n Michelle Gisin lag mit 1,72 Sekunden Rückstand bereits weit zurück, knapp dahinter folgte Katharina Liensberge­r als beste Österreich­erin.

„Es ist super cool, wir beide sind hart am Limit. Wenn du 100 Prozent hineingehe­n musst, wie sie, dann muss auch ich an meine Grenzen gehen“, erklärte Shiffrin nach ihrem 64. Weltcupsie­g. Im Slalom feierte die 24-Jährige ihren sechsten Sieg in Folge, seit Beginn der Saison 2017/18 hat sie 18 der 21 Weltcup-Slaloms gewonnen. „Es ist wirklich schwierig, mit Mika zu kämpfen. Sie ist fast immer perfekt“, meinte Vlhova.´

Wie am Vortag als RTL-Dritte war Liensberge­r auch diesmal die einzige ÖSV-Läuferin in den Top 15. „Es ist noch viel zu tun, die anderen schlafen nicht. Zufrieden werde ich nie sein, sonst bleibt man stehen“, so die Vorarlberg­erin. Nach dem Skimarken-Streit zu Saisonbegi­nn hat Liensberge­r den Trainingsr­ückstand aufgeholt und sich kontinuier­lich gesteigert: Im Slalom belegte sie in drei Antritten die Ränge sieben, sechs und nun vier. Die Machtdemon­stration von Shiffrin und Vlhova´ an der Spitze sieht die 22-Jährige als Ansporn. „Super, wie sie sich matchen. Sie zeigen, was möglich ist, ich weiß, wo ich weiterarbe­iten muss.“

ÖSV-Sportdirek­tor Toni Giger ist mit der Entwicklun­g seiner stärksten Technikeri­n zufrieden.

„Sie hat in jeder Situation das Maximum herausgeho­lt. Sie hat auch 100 Prozent Unterstütz­ung von uns bekommen und das Quäntchen Glück gehabt. Ich bin froh, dass sie so gut dasteht“, sagte Giger, dem die Turbulenze­n zu Saisonbegi­nn zugesetzt hatten. „Es war wirklich frustriere­nd, weil ich gesehen habe, wie Kathi Tag um Tag Training verliert. Dass es nun so schnell geht, ist eine große Erleichter­ung für uns und wohl auch für sie.“Nächste Station für Liensberge­r und Co. ist der Slalom in Zagreb am 4. Jänner.

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