Trifft ein guter Vorsatz auf einen zweiten . . .
Von Wellensittichen, St. Pölten und Gummibären. Und der Frage, wer als Erster schwach wird.
Wir essen jetzt Porridge zum Frühstück. Mit Leinsamen und Äpfelchen und Joghurt. Und manchmal sogar aus Hirse, was erklärt, warum ich unlängst in aller Herrgottsfrüh ein Foto von einem Wellensittich herausgesucht habe: Anders kann ich dem Monsieur beim besten Willen nicht erklären, was Hirse ist, zumal diesem Gourmet auch der französische Begriff nichts sagt. Und anders als das Wort für Hirse (millet) kann ich mir das für den Wellensittich (perruche) partout nicht merken, obwohl ich es schon ein paar Mal gebraucht hätte. Etwa als ich zu Weihnachten wieder von unserem einstigen Wellensittich erzählt habe, der die 200-SchillingScheine unseres DKT-Spiels anknabberte. Was wiederum eine innerfamiliäre Debatte darüber anstieß, ob es beim DKT eigentlich inzwischen Grundstücke in St. Pölten gibt. Oder ob bald Bad Ischl auf den Plan kommt.
Wie auch immer, nach einem Weihnachtsfest, das dann von wenigen Ausnahmen abgesehen bewegungsmäßig aus DKT-Spielen, Rindsrouladenrollen und Foiegras-Häppchen-Anrichten bestand – und essensmäßig aus besagten Rindsrouladen, Häppchen, Mamakeksen und Tantentorten –, haben wir uns jetzt auch entschlossen, uns ein bisschen gesünder zu ernähren. Schon ein paar Tage vor dem neuen Jahr, denn was aus Neujahrsvorsätzen wird, weiß man ja. So gibt es nun also Porridge, der mit schnöden Haferflocken übrigens besser schmeckt als mit Hirse, der Monsieur kauft Karfiol statt Karree, und wir schauen uns auf YouTube lustige Videos über die bösesten Lebensmittel an (Gummibären!).
Läuft eh gut. Nur kleine Startschwierigkeiten sind noch zu überwinden. Das Besser-Essen kollidiert nämlich mit einem anderen Vorsatz: Nichts wegwerfen, was im Kühlschrank ist. Die Tantentorte ist schon aufgegessen. Die Foie gras wartet nur noch darauf, dass einer von uns schwach wird und ein Baguette kauft.