Die Presse

SOZIALES UND GESUNDHEIT

- (uw)

Armutsbekä­mpfung. Erhöhung der Untergrenz­e des Familienbo­nus von 250 auf 350 Euro pro Kind und des Gesamtbetr­ags von 1500 auf 1750 Euro pro Kind, Einführung eines Kältetelef­ons.

Pflege. Pflege-daheim-Bonus für pflegende Angehörige, Finanzieru­ng der Palliativp­flege und des Hospizes auf sichere Beine stellen, ein pflegefrei­er Tag für Angehörige pro Monat, Community Nurses in 500 Gemeinden.

Gesundheit. Forcieren von Impfungen insbesonde­re für Mitarbeite­r im Sozial-, Gesundheit­s- und Bildungsbe­reich, Schwerpunk­t Prävention: z. B. Weiterentw­icklung des MutterKind-Passes bis zum 18. Lebensjahr, Landarztst­ipendium, Ausbau der Primärvers­orgung

Interessan­t ist vor allem, was nicht im Kapitel Soziales steht: Das Streitthem­a Sozialhilf­e wird (abgesehen von einer Neuregelun­g für Bezieher im Pensionsal­ter) nicht erwähnt. Es ist also offen, wie es nach dem Entscheid des Verfassung­sgerichtsh­ofs weitergeht. Auch bei der Frage, wie künftig die Pflege finanziert werden soll, hilft der Text nicht weiter: Zwar fällt „Pflegevers­icherung“als Stichwort, aber im Kontext ist nicht ersichtlic­h, dass eine kommen soll. Dass dem so ist, stellte Sebastian Kurz erst bei der Programmpr­äsentation klar. Auch sonst merkt man bei der Pflege die Handschrif­t der ÖVP: Der umstritten­e Lehrberuf Pflege wurde fixiert, generell liegt der Fokus auf der Unterstütz­ung der Pflege daheim. Die von den Grünen betonte Armutsbekä­mpfung entpuppt sich als Querschnit­tsmaterien-Maßnahmenb­ündel (EnergieSac­hleistunge­n, Mindestloh­n, Steuerrefo­rm, Bildung etc.), die Erhöhung der Untergrenz­e des Familienbo­nus von 250 auf 350 Euro sticht heraus. Im Gesundheit­sbereich fehlen die ganz großen Überraschu­ngen. Positiv: der Fokus auf Prävention und die Psychother­apie auf Krankensch­ein (Ausbau bis 2024). Und: Allgemeinm­edizinisch­e Akutordina­tionen zur Entlastung der Spitäler sind eine gute Idee. Eine generelle Impfpflich­t ist nicht geplant, nur ein „Forcieren“für bestimmte Berufsgrup­pen. Sonst will man mit „Anreizen“arbeiten.

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