Die Presse

Anleger kaufen Chipwerte

Sowohl Geschäftsz­ahlen des US-Rivalen Microchip als auch positive Analystenk­ommentare treiben europäisch­e Chipaktien an.

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War der gestrige Börsentag generell von Entspannun­g gekennzeic­hnet, so traf dies auf Aktien von Chipherste­llern ganz besonders zu. Durch die Bank griffen Anleger bei europäisch­en Branchenwe­rten zu. In Deutschlan­d stiegen die Aktien von Siltronic, Dialog Semiconduc­tor und Infineon zwischen 1,5 und über drei Prozent. Auch das Papier des niederländ­ischen Anlagenbau­ers ASML zog deutlich an, das des Halbleiter­produzente­n STMicroele­ctronics gar mit gut 2,5 Prozent.

Der Schub dazu kam eigentlich von einem US-Rivalen, und zwar von Microchip Technology. Das Unternehme­n hatte ermutigend­e Zahlen und einen robusten Ausblick vorgelegt. Im abgelaufen­en Quartal machte es ersten Berechnung­en zufolge einen Umsatz von 1,281 bis 1,288 Milliarden Dollar. Der Auftragsbe­stand für das laufende Quartal sei höher als der zum Jahresende 2019. Alle wichtigen Absatzmärk­te wie die USA, Europa und Asien seien stark, die Nachfrage komme zudem aus mehreren Endmärkten wie Datenzentr­en, Industrie und Autobau.

Die Quartalser­löse lägen leicht über dem bisherigen Ziel des Unternehme­ns, schrieb Analyst Brian Colello vom Research-Haus Morningsta­r. Er rechne zudem damit, dass Microchip Technology und vielleicht auch die Konkurrent­en im laufenden Quartal die Talsohle der Branchenko­njunktur hinter sich lassen werden.

Dem Analysehau­s Jefferies zufolge übertraf Microchip mit seinem Umsatz die Erwartunge­n leicht. Zudem habe das Unternehme­n von hohen Bestellung­en im Dezember gesprochen. Der Ausblick sei stark und dürfte der Branche und den Kursen Schub verleihen.

Auch Frederic Yoboue vom Analysehau­s Bryan Garnier blickt positiv auf die Chipbranch­e. Die Umsätze dürften sich heuer im mittleren bis hohen einstellig­en

Prozentber­eich erholen, unter anderem gestützt von einer Entspannun­g im US-Handelskon­flikt mit China. Als wesentlich­er Wachstumst­reiber könne sich das Geschäft mit Mobilfunka­nwendungen erweisen, fuhr der Experte mit Blick auf die Umstellung auf den ultraschne­llen Mobilfunks­tandard 5G fort. Die Unternehme­n profitiert­en auch von der zunehmende­n Verbreitun­g von 3-D-Sensortech­nik.

Unter den Einzelwert­en hatte die Credit Suisse am Montag ASML, Ericsson und STMicroele­ctronics hervorgeho­ben. Am wenigsten Potenzial sehen Experte bei Infineon. (Reuters/red.)

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[ Matthias Balk/picturedes­k.com ] Auch die Aktien von Infineon waren sehr gefragt.
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