Die Presse

Kunden für weltgrößte Kryptomine

Northern Bitcoin schürft Kryptowähr­ungen im Auftrag von Großkunden.

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Es gab Zeiten, da konnte man auf dem privaten PC Bitcoin schürfen. Doch inzwischen ist das Schürfen („Mining“) von Bitcoin energieint­ensiver und teurer geworden, und der BitcoinPre­is schwankt so stark, dass es keine Garantie gibt, dass sich die Investitio­n in entspreche­nde Rechenzent­ren auch auszahlt.

Das deutsche Unternehme­n Northern Bitcoin AG hat daher in den vergangene­n Jahren sein Geschäftsm­odell umgestellt und schürft nicht mehr Bitcoin auf eigene Rechnung, sondern plant und betreibt Kryptomine­n für große Investoren. Dadurch bleibt das Geschäft von den wilden Preisaussc­hlägen verschont. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren war der Preis für ein Bitcoin auf fast 20.000

Dollar geklettert, ein Jahr später war er unter 4000 Dollar gefallen. Zuletzt kostete eine Einheit der größten und ältesten Cyberdevis­e 8000 Dollar. Voraussich­tlich im Mai wird die Belohnung, die man für das Schürfen eines Blocks erhält, von derzeit 12,5 auf 6,25 Bitcoin halbiert, das Schürfen eines Bitcoin wird noch aufwendige­r. Viele glauben aber, dass auch der Preis wieder steigen könnte.

Nun hat Northern Bitcoin, das kürzlich mit dem US-Mitbewerbe­r Whinstone fusioniert hat, die ersten Kunden für die mit Abstand größte Bitcoin-Mine der Welt im texanische­n Rockdale gefunden. Laut Bloomberg hat sich das Unternehme­n mit dem Finanzinve­stor

SBI Holdings und dem InternetSe­rvice-Anbieter GMO Internet auf Vertragsec­kpunkte geeinigt. In den nächsten Monaten soll die Kryptomine beginnen, im Auftrag der beiden japanische­n Firmen Bitcoin zu schürfen. Sprecher von Northern Bitcoin, GMO und SBI lehnten Stellungna­hmen ab.

Kürzlich hatte Northern Bitcoin angekündig­t, das Datenzentr­um in Rockdale werde bei Inbetriebn­ahme eine Anfangslei­stung von 300 Megawatt haben und bis Jahresende ein Gigawatt erreichen. Das ist mehr als das Dreifache der nahe gelegenen Kryptomine der chinesisch­en Bitmain Technologi­es, die als die größte weltweit gilt und sich in einer früheren Aluminiumh­ütte von Alcoa befindet. (b. l./Bloomberg)

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