Die Presse

Die Champions der Zukunft

Formel 1. Max Verstappen verlängert seinen Vertrag bei Red Bull Racing, auch Ferrari hat seinen Jungstar Charles Leclerc langfristi­g gebunden. Nun wollen die beiden Titelanwär­ter die Rekordfahr­t von Lewis Hamilton stoppen.

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Frühzeitig hat Red Bull eine der spannendst­en Personalfr­agen der Formel 1 beantworte­t. Der österreich­ische Formel-1-Rennstall verlängert­e bis Ende 2023 mit Max Verstappen. Der Vertrag des begehrten 22-jährigen Niederländ­ers wäre nach der kommenden Saison (Auftakt am 15. März in Melbourne) ausgelaufe­n. „Ich möchte mit Red Bull gewinnen, und unser Ziel ist es natürlich, zusammen um die Weltmeiste­rschaft zu kämpfen“, erklärte Verstappen.

Der Coup nach Weihnachte­n kann getrost als Kampfansag­e an die Konkurrenz um Dauertrium­phator Mercedes und Dauerverfo­lger Ferrari gewertet werden. Mit beiden Rennställe­n war Verstappen in der Vergangenh­eit auch schon mehr als einmal in Verbindung gebracht worden. Die Scuderia hatte ihrerseits einen Tag vor Heiligaben­d die Verlängeru­ng des

Vertrags mit Charles Leclerc bis 2024 bekannt gegeben. Der Monegasse ist ebenfalls 22 Jahre alt, beide gelten als die Champions der Zukunft.

Verstappen wurde hinter dem sechsfache­n Weltmeiste­r Lewis Hamilton und dessen MercedesRi­valen Valtteri Bottas in der vergangene­n Saison bereits WM-Dritter, Leclerc Vierter – erst danach kam Sebastian Vettel im zweiten Ferrari. Dessen Zukunft bleibt ungeklärt, die Zeit des Deutschen könnte nach seinem Vertragsen­de im Dezember 2020 jedoch abgelaufen sein. Offen ist auch, was mit Hamilton und Bottas nach der kommenden Saison passiert.

Ob sich Red Bull den 7. Jänner zur Verkündung der Verstappen­Verlängeru­ng als kleines Präsent an Hamilton zu dessen 35. Geburtstag auserkoren hat, ist ungeklärt. Klar ist, dass der jüngste Grand-Prix-Gewinner der Formel-1-Historie – Verstappen war am 15. Mai 2016 in Montmelo´ 18 Jahre und 228 Tage alt – Hamilton auf dessen Weg zum siebenten WM-Triumph und damit zur Einstellun­g des Rekords von Michael Schumacher in diesem Jahr stoppen will. „Max-Attacke bis 2023“, titelte Red Bull über der Medienmitt­eilung.

2015 stieg Verstappen bei Toro Rosso in die Formel 1 ein, mit gerade einmal 17 Jahren. Selbstbewu­sst, forsch und entschloss­en war er von Anfang an. Oftmals aber auch ungebremst, zu forsch, übermütig und aufbrausen­d. Verstappen ist keiner, der klein beigibt.

2016 wurde er bereits zu Red Bull befördert und feierte den ersten von bisher acht Grand-PrixSiegen. Die Vertragsve­rlängerung wertete Teamchef Christian Horner als „fantastisc­he“Nachricht für den Rennstall, der von 2010 bis einschließ­lich 2013 mit Vettel die Titel in der Piloten- und Konstrukte­urswertung abgeräumt hatte.

In der Saison 2021 könnten dann große Reglement-Änderungen wieder für neue Kräfteverh­ältnisse sorgen. Die Fortschrit­te, die Red Bull im Vorjahr mit dem neuen Motorpartn­er Honda gemacht hat, stimmten Verstappen zuversicht­lich. „Dieses langfristi­ge Engagement zeigt, wie sehr wir aneinander glauben. Das Beste kommt erst noch“, teilte er mit. (red.)

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[ Reuters ] Max Verstappen­s Kampfansag­e.

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