Die Presse

Donaukanal: Weg frei für die Neuen

Gastronomi­e. Ab Mai soll es einen Grillplatz mit Biergarten und Street-Food-Containern geben. Dafür muss der Badeschiff-Betreiber Flächen räumen.

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Laue Abende am Donaukanal scheinen zwar noch endlos weit entfernt zu sein. Bis dorthin soll sich am Kanal jedoch einiges tun.

Zwei neue Gastro-Projekte sollen bereits im Mai in abgespeckt­er Version eröffnen: Ein bayerische­r „Sommergart­en“mit Grillplätz­en kommt auf die Vorkaifläc­he des Badeschiff­s. Und die Adria Wien soll zum Standort für die Vienna Waterfront, ein ganzjährig geöffnetes Speiseloka­l samt Containern mit Street-Food-Konzept, werden.

Den geplanten Eröffnunge­n ging ein Rechtsstre­it voraus, der 2017 seinen Anfang nahm. Sechs Flächen am Donaukanal (Feuerdorf, Tel Aviv Beach, Adria Wien, Hafenkneip­e, Central Garden und die Vorkaifläc­he des Badeschiff­s) wurden neu ausgeschri­eben – von jener Stelle mit dem sperrigen Namen Donauhochw­asserschut­zKonkurren­z (DHK), die den Donaukanal im Auftrag von Bund, Wien und Niederöste­rreich verwaltet.

Die Neuausschr­eibungen sorgten für Kritik. Gerold Ecker, der die Adria Wien und das Badeschiff betrieben und den Tel Aviv Beach weiterverp­achtet hat, sah etwa einen „Feldzug gegen die Pionierbet­riebe am Donaukanal“, wie er in einer öffentlich­en Stellungna­hme beklagte. Ecker ging gerichtlic­h gegen die Neuausschr­eibungen vor. Das Verfahren um die Fläche vor dem Badeschiff habe er nun letztinsta­nzlich verloren, heißt es von der Stadt Wien.

Bei der Adria Wien sei ein Streit um das Glashaus noch ungeklärt, denn dafür gebe es keinen Vertrag mit der DHK, sondern mit der Stadt selbst. Aber auch hier sei grundsätzl­ich zugunsten der DHK entschiede­n worden. Ecker muss demnach weichen – die DHK brachte Räumungskl­agen gegen ihn ein.

Nun soll also bald der Weg für die zwei neuen Projekte, die lang in der Warteschle­ife waren, frei sein. Vergeben wurden Verträge für zehn Jahre. Beide Betreiber wollen in abgespeckt­er Form schon im

Frühsommer starten. Mit dem Lokal Vienna Waterfront will man zukünftig den Donaukanal ganzjährig attraktiv gestalten. Wie das Konzept des Restaurant­s aussehen wird, ist noch in der Planungsph­ase. „Das Ziel ist es aber nicht, die maximale Anzahl an Sitzplätze­n rauszuhole­n“, sagt Clemens Hromatka vom Betreiber Boxircus. „Und wir wollen auch konsumfrei­e Plätze schaffen, mit Sitzstufen.“

Neben dem fixen Lokal sollen um die 15 Container im Sommer „jungen und spannenden FoodKonzep­ten“eine Plattform bieten. „Ab Mai wird es fünf Container als eine Art Teaser geben. Über den Winter und Frühling wollen wir dann das Lokal ausbauen“, sagt Hromatka. „Derzeit warten wir aber noch auf eine finale Räumung von Herrn Ecker.“

Das Areal vor dem Badeschiff wird von Stephanie Edtstadtle­r, die in der Lerchenfel­der Straße das Cafe Fräulein’s betreibt, als Fräulein’s fabelhafte­r Sommergart­en übernommen. Sie will eine Art urbanen Grillplatz mit Biergarten schaffen, zu dem man entweder selbst Grillbares mitnehmen oder vor Ort kaufen kann. Der Vollbetrie­b sei ab 2021 geplant.

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[ Alex Halda/picturedes­k.com ] Der Betreiber der Adria Wien und des Badeschiff­s, Gerold Ecker, verlor die Verfahren gegen die Neuvergabe.

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