Die Presse

Schneeschu­hwanderung ohne Schnee-

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E s ist niederschm­etternd, wie erledigt man nach einer einfachen Wanderung sein kann. In meinem Fall nach einer am Fuß des Schneeberg­s, die sich tags darauf anfühlt, als wäre ich mindestens zweimal den ganzen Berg rauf und runter gestiegen.

Gesucht hatte ich eine Tour etwas höher an einem Wiener Hausberg. Geworden ist es eine „Schneeschu­hwanderung auf die Mamauwiese von Losenheim“, wie sie „www.wieneralpe­n.at“anpreist. Der dort ebenfalls empfohlene Berggastho­f Mamauwiese hat zwar bis April zu (im Gegensatz zum angeblich „derzeit geschlosse­nen“Wasserfall­wirt, der auch an der Strecke liegt), aber trotzdem zu einer freundlich­en Telefonaus­kunft bereit: Dort, auf knapp 1000 Metern, sind Schneeschu­he derzeit unnötig, weit und breit kein Tiefschnee.

Also habe ich mich zum Marsch wenn schon nicht ohne Schnee, so doch ohne Schnee- entschloss­en: einer Schuhwande­rung also. Start und Ziel sind die Talstation der Schneeberg-Sesselbahn in Losenheim, die man, der roten Markierung Richtung Mamauwiese folgend, links liegen lässt. Es geht nicht nur bergauf, sondern stellenwei­se auch steil gestuft bergab. Dort frage ich mich, ob Schneeschu­he für den schmalen Steig wirklich geeignet wären, hätte aber gerne wenigstens die Wanderstöc­ke mit. Spaziergan­g ist das hier keiner, aber bald kommt man ja auf die weit ausgebreit­ete Mamauwiese.

Von dort geht es zurück zu jener Weggabelun­g, die auch der Sebastianb­ach kreuzt. Sie müssen hinüber, aber keine Sorge: Nicht durchs Wasser, sondern über ein etwas verborgene­s Brücklein. Der Sebastian-Wasserfall ist gerade jetzt, wo eisige Orgelpfeif­en ihn säumen, nett anzusehen, wie auch der Schneeberg in all seiner Breite, auf den man ab Sonnleiten westwärts zustrebt. Stichwort Sonne: die bescheint zur Mittagszei­t leider nur noch ein letztes Dreieck oberhalb der Breiten Ries. Meine Muskeln haben sich inzwischen erholt. Die – zwischen Radeln und Langlaufen – eher ungewohnte­n Gehversuch­e haben Lust auf mehr gemacht.

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