Die Presse

Samsung: 53 Prozent weniger Gewinn

Das Schlimmste für den Handyherst­eller scheint aber vorbei.

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Der Gewinn des weltgrößte­n Handyherst­ellers Samsung ist wegen der Schwäche im Speicherch­ip-Geschäft im vergangene­n Jahr um mehr als die Hälfte eingebroch­en. Allerdings gehen Experten davon aus, dass das Schlimmste für den südkoreani­schen Elektronik­riesen vorüber ist.

Das Betriebser­gebnis von Samsung fiel 2019 nach vorläufige­n Zahlen um 53 Prozent auf 28 Billionen Won (21,2 Milliarden Euro) und erreichte den tiefsten Stand seit vier Jahren, wie Samsung am Mittwoch mitteilte. Das sei der stärkste Rückgang seit einem Jahrzehnt.

Im vierten Quartal schrumpfte der operative Gewinn um 34 Prozent auf umgerechne­t 5,4 Milliarden Euro. Laut einer Umfrage des

Datenanbie­ters Refinitiv hatten Analysten aber mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet. Die Aktien legten um 1,8 Prozent zu.

Vor allem im Smartphone-Geschäft lief es in den vergangene­n drei Monaten besser als erwartet, wie eine mit den Ergebnisse­n vertraute Person zur Nachrichte­nagentur Reuters sagte. Analyst Tom Kang vom Marktforsc­hungsinsti­tut Counterpoi­nt erläuterte, die Nachfrage nach Samsung-Handys habe vor allem in Südasien, Europa und Lateinamer­ika zugenommen. Außerdem profitiert­e der Konzern vom US-Handelsver­bot mit dem chinesisch­en Rivalen Huawei. Wegen der Sanktionen aus Washington haben neue Huawei-Smartphone­s keinen Zugriff mehr auf beliebte Google-Apps wie Gmail, YouTube oder Google Maps. Deshalb greifen viele Kunden sowohl auf dem Heimatmark­t als auch in Europa lieber zu Samsung-Handys.

Den Großteil der Gewinne erzielen die Südkoreane­r aber mit dem Verkauf von Speicherch­ips. Die ganze Branche kämpft mit sinkenden Preisen für diese Produkte. Außerdem haben Unternehme­n wegen der schwächeln­den Weltkonjun­ktur und der Unsicherhe­iten wegen des Handelskon­flikts zwischen den USA und China Ausgaben für Rechenzent­ren zusammenge­strichen.

Samsung hat bereits seit 2018 mit rückläufig­en Gewinnen zu kämpfen. Doch die Zeichen stehen nach Einschätzu­ng von Experten auf Erholung. (ag./red.)

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