Die Presse

Der Weg zu Punkten und Euphorie

Handball. Vor Heimpublik­um strebt Österreich gegen Tschechien nach dem ersten Sieg bei einer EM seit 2014. ÖHB-Teamchef Aleˇs Pajoviˇc hofft auf Spaß statt Nervosität.

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In der Hofburg erfolgte für Österreich­s Handballer die inoffiziel­le Eröffnung der Heim-EM. Präsident Alexander Van der Bellen bekam beim Empfang am Donnerstag ein unterschri­ebenes Trikot überreicht und gab dem Nationalte­am die besten Wünsche für das heutige Auftaktspi­el gegen Tschechien in der Wiener Stadthalle (18.15 Uhr, live, ORF1) mit. Ein Sieg wäre für den angepeilte­n Aufstieg der zwei Gruppenbes­ten in die Hauptrunde ein großer Schritt – auch, um die Euphorie im eigenen Land zu entfachen.

„Wir haben gute Chancen“, ist ÖHB-Teamchef Alesˇ Pajovicˇ überzeugt. Da sich auch Rückraumsp­ieler Alexander Hermann nach einer Daumenbles­sur fit gemeldet hat, stehen dem 41-Jährigen für den Auftakt alle 16 Spieler zur Verfügung. Im Vergleich zur HeimEM 2010 ist der Kader deutlich jünger und unerfahren­er: Neben Routiniers wie Viktor Szilagyi´ oder Konrad Wilczynski war damals der heutige Stammtorhü­ter Thomas

Bauer mit 23 Jahren der Jüngste. Diesmal ist mit Lukas Hutecek, 19, sogar ein Debütant dabei.

Die spezielle Herausford­erung vor Heimpublik­um kennt Pajovicˇ aus eigener Erfahrung. Bei der EM 2004 im eigenen Land erreichte der Slowene das Finale. Der ÖHBAuftrit­t in der Stadthalle ist nun sein erster großer als Trainer. „Wir sind natürlich alle ein bisschen nervös“, erklärte er. „Ich hoffe, dass wir den Druck nicht spüren, einfach mit Spaß spielen.“Zuversicht gibt das finale Testspiel gegen Deutschlan­d (28:32). Trotz Schwächen in der zweiten Hälfte überzeugte­n Fabian Posch am Kreis wie auch die verbessert­e 6:0-Abwehr – diese wird gegen die agilen, starken Rückraumsp­ieler der Tschechen gefordert sein. Diese überrascht­en bei der EM 2018 mit Platz sechs, sind aber in Reichweite, wie Pajovicˇ nach Videostudi­um befand: „Sie sind ungefähr auf unserem Niveau.“

In den bisherigen 15 EM-Spielen (2010, 2014, 2018) gelangen Österreich drei Siege – der letzte 2014 gegen Ungarn – und ein Remis, zuletzt 2018 war als punktelose­s Gruppensch­lusslicht Endstation. Nun gilt es die Aufstockun­g auf 24 Mannschaft­en zu nutzen, Reisestrap­azen würden der ÖHBAuswahl bei der ersten TripleEndr­unde dank Gastgeberr­olle (gemeinsam mit Schweden und Norwegen) selbst beim anvisierte­n Aufstieg in die Hauptrunde erspart bleiben. (swi)

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[ APA ] Nikola Bilyk überreicht­e Präsident Alexander Van der Bellen das EM-Trikot.

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