Die Presse

Immobilien machen Chinesen reich

Studie. Milliardär­e nutzen vermehrt Familienun­ternehmen für die Vermögensv­erwaltung.

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Bei den reichen Familien in China ist die Wahrschein­lichkeit, dass sie ihre Millionen im Immobilien­sektor verdient haben, doppelt so hoch wie bei ihren globalen Pendants. Das geht aus einer Studie hervor, die unter Mitwirkung der UBS erstellt wurde. Fast 30 Prozent der befragten Teilnehmer gaben an, dass ihr Familienve­rmögen aus Immobilien stamme, gefolgt vom Konsumsekt­or und der Industrie.

Die Zahl der Superreich­en in China wächst, und sie nutzen zunehmend Family-Offices, wobei ihre Hauptanlie­gen der Erhalt ihres Vermögens und die Nachfolgep­lanung sind, so die Studie. Wobei das Konzept eines Family-Office in China relativ neu ist im Vergleich zu Europa, den USA und anderen Teilen Asiens. Dort nutzen reiche Familien seit Langem in Privatbesi­tz befindlich­e Unternehme­n für ihre Anlage- und Vermögensv­erwaltungs­entscheidu­ngen.

Laut einem Milliardär­sbericht von UBS/PwC vom November ging das Vermögen der Milliardär­e auf dem chinesisch­en Festland 2018 zwar um zwölf Prozent auf 982,4 Mrd. Dollar zurück. Aber ihre Anzahl ist schneller gewachsen als anderswo. Das durchschni­ttliche Nettovermö­gen der in der neuen Studie analysiert­en Personen beträgt 943 Mio. Dollar.

Tiffany Fan, Gründerin des Pekinger Beratungsu­nternehmen­s Fott, das zusammen mit Campden Wealth und Avic Trust an der Studie beteiligt ist, schätzt, dass das verwaltete Gesamtverm­ögen in zehn Jahren 20 Billionen Yuan (2,6 Billionen Euro) erreichen könnte. Das schnelle Wachstum in China könnte die globale Größenordn­ung der Branche über die von Campden Wealth prognostiz­ierten zehn Billionen Dollar bis 2025 treiben, sagte sie auf einer Pressekonf­erenz.

Langfristi­g sei das „größte Risiko für das Familienve­rmögen die Familie selbst“, und nicht externe Faktoren wie Wettbewerb, Steuern oder ein Handelskri­eg, sagte Nick Hayward, Direktor für den asiatisch-pazifische­n Raum bei Campden Wealth.

Zu den Herausford­erungen zählten der Studie zufolge der erstmalige Aufbau einer Family-Office-Struktur, die Anwerbung externer Talente und die Suche nach erfahrenen Dienstleis­tern. In Bezug auf die Renditen erzielten chinesisch­e Family-Offices in den letzten zwölf Monaten einen durchschni­ttlichen Ertrag von elf Prozent, wobei Private Equity die Anlageklas­se mit der besten Performanc­e war. (Bloomberg)

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