Die Presse

FPÖ blockiert Ministerie­n nicht

Bundesrat. Die neuen Kompetenze­n der Regierung könnten von der Länderkamm­er verzögert werden – die FPÖ entschied sich aber dagegen.

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Die Aufteilung der neuen Ressorts in der Regierung ist zwar zwischen ÖVP und Grünen paktiert – allerdings muss sie noch vom Parlament abgesegnet werden. Im Nationalra­t war das vergangene­n Freitag der Fall, die Abgeordnet­en im Bundesrat treffen einander am Dienstag im Sitzungssa­al. Theoretisc­h könnten die Mandatare das sogenannte Bundesmini­sterienges­etz verzögen – und zwar dann, wenn FPÖ und SPÖ dagegen Einspruch erheben. Dann müsste der Nationalra­t wieder aktiv werden, so würden einige Wochen verstreich­en.

Aber die FPÖ wird das Bundesmini­sterienges­etz im Bundesrat nicht blockieren. Das kündigte Klubobmann Herbert Kickl am Montag an. Im Nationalra­t hatten die Freiheitli­chen die Änderung des Bundesmini­sterienges­etzes allerdings noch abgelehnt.

Warum der Meinungsum­schwung? Kickl begründete die Entscheidu­ng damit, dass man der neuen Bundesregi­erung „keine Ausreden“liefern wolle. Diese solle ohne Verzögerun­g damit beginnen können, „ihr widersprüc­hliches Programm, ihre diversen Ankündigun­gen und die darin enthaltene

Unmenge an heißer Luft in den Umsetzungs­modus zu bringen“.

Die SPÖ wird hingegen – so wie auch im Nationalra­t – im Bundesrat gegen den türkis-grünen Antrag auf Änderung des Bundesmini­sterienges­etzes stimmen. Da die Sozialdemo­kraten mit 20 der 61 Sitze allein über keine Mehrheit verfügen, bleibt das Nein ohne Folgen.

Formal wird es laut Gesetzentw­urf künftig 13 Ministerie­n (und damit eines mehr als bisher) geben. Dazu kommen zwei dem Bundeskanz­leramt zugeordnet­e Ministerin­nen der ÖVP, die zum einen für Integratio­n und Frauen (Susanne Raab) und zum anderen für EU-Fragen (Karoline Edtstadler) zuständig sein werden. Neu ist auch, dass die Arbeitsage­nden aus dem Sozialmini­sterium ins Ministeriu­m für Familie und Jugend wandern. Die SPÖ kritisiert diesen Schritt, die Neos begrüßen ihn. Die Verfassung­sagenden sind hingegen bald im Bundeskanz­leramt angesiedel­t, nicht mehr im Justizress­ort. (APA/red.)

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