Auszeiten für armutsgefährdete Familien
Hilfe. Arik Brauer unterstützt den Verein Global Family, der Bedürftigen Urlaub ermöglicht.
Karl Gerhard Auer-Polaska hat es sich zur Aufgabe gemacht, Familien zu helfen, die wenig haben – und für die das Wort Urlaub wie aus einer anderen Welt zu sein scheint: unerreichbar. „Meine Vision war es, etwas Nachhaltiges zu schaffen“, sagt er.
Unterstützung erhält er nun von Künstler Arik Brauer, der jüngst von „Kleiner Zeitung“und „Presse“mit dem Fritz-Csoklich-Demokratiepreis geehrt wurde: Brauer stiftet seine 10.000 Euro Preisgeld Global Family.
Familien unter der Armutsgrenze, gebeutelt durch Schicksalsschläge, Krankheit oder Gewalt: Als Gründer des Vereins Global Family verhilft Auer-Polaska mit seiner Frau, Krystyna, ebenjenen zu Ferien – in Luxushotels von St. Moritz bis Hamburg. Die Hoteliers stellen das Angebot kostenlos zur Verfügung: Das Arlberg Hospiz, das Fünf-Sterne-Hotel Gasthof Post in Lech oder der Stanglwirt am Wilden
Kaiser seien immer wieder Gastgeber. Urlaub für Bedürftige? Damit werde er oft konfrontiert. „Für diese Familien ist das mehr als Urlaub“, sagt der Steirer, „die Erfüllung eines schier unerreichbaren Traums.“
So erzählt er von einer Familie mit drei Kindern, zwei davon mit einem seltenen Gendefekt, die ihn anschrieb und sich Ferien in den Bergen wünschte. Das Hotel Alpenrose im Lechtal lud sie ein. „Ich verbrachte mit ihnen innige, berührende Momente. Drei Monate später verstarb das Mädchen, und seine große Schwester schrieb, dass es nach den Ferien sehr fröhlich war. Der jüngere Bruder lebt – und es ist fast schon ein Wunder – immer noch.“
Auch er hatte es schwer im Leben, damals im obersteirischen Rottenmann: Sein pflegebedürftiger Vater stirbt früh, die Mutter muss ihn mit seinen Brüdern allein aufziehen, eine Jugend in Armut. Später wird er Journalist, dann PR-Berater. Auer-Polaska taucht ein in den Kosmos der Reichen und Superior-Hotels, baut sich ein Netzwerk auf. Als sein eigenes Kind über Wochen auf einer Intensivstation behandelt wird, nimmt er sich vor, etwas zurückzugeben. 2007 gründete er Global Family – bis heute hat er 900 Familien eine Auszeit ermöglicht. (red.)