Viele Dating-Apps brechen das Gesetz
Daten. Wann immer Nutzer Tinder oder Grindr öffnen, landen ihre sensiblen Daten bei digitalen Werbefirmen.
Auf der Suche nach Zweisamkeit gehören mobile DatingApps wie Tinder, OkCupid und Grindr heute zur Grundausstattung. Die Programme sind gratis, einfach in der Handhabung und bieten – dank ihrer Beliebtheit – auch eine enorme Auswahl.
Doch das hat seinen Preis. Wann immer die Dating-App geöffnet wird, übermittelt diese eine Reihe an sensiblen Daten über ihren Nutzer an OnlineWerbenetzwerke, so das Ergebnis einer Untersuchung des norwegischen Verbraucherschutzverbands NCC. „Jedes Mal, wenn du eine App wie Grindr öffnest, erhalten Werbenetzwerke deinen GPS-Standort, Gerätekennungen und sogar die Tatsache, dass du eine Dating-App für Homosexuelle benutzt. Dies ist eine eklatante Verletzung der EU-Datenschutzgesetze“, sagte Max
Schrems, Vorsitzender des europäischen Datenschutzzentrums Noyb (None of Your Business). Drei formelle Beschwerden gegen die App wurden bereits in Norwegen eingereicht, eine weitere in Österreich soll folgen.
In Summe hat NCC zehn Apps untersucht, darunter auch die Make-up-App Perfect 365 oder die Menstruations-App Mydays. In Summe gaben die Apps die Daten ihrer Nutzer an 135 Firmen weiter. Besonders häufig kaufen Googles Marketingfirma DoubleClick und Facebook die Daten zu. Aus der Kombination persönlicher Daten über Interessen, Gewohnheiten und Verhalten der Nutzer werden detaillierte Profile erstellt, die für gezielte Werbung und andere Zwecke genutzt werden können. (auer/ag.)