Die Presse

Ins Fundamenta­listische

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„Siemens und der schwarze Umwelt-Peter“, „Urschitz meint“, 14. 1. Die Vorkommnis­se um Siemens und Roger Federer zeigen, dass die FFF-Bewegung bzw. einzelne Protagonis­ten langsam ins Fundamenta­listische abgleiten. Das ist insofern schade, als bei allem berechtigt­en Interesse und im Lichte der Erkenntnis, dass es so nicht weitergehe­n kann, die Alternativ­e wohl nicht die Rückkehr zu den Lebensumst­änden des 18. Jh. ist!

Statt einer Lehre, wie ich sie übrigens gemacht habe, eine Matura zu machen, ist sicher nicht einfacher. Man erhält auch keine Lehrlingse­ntschädigu­ng – diese habe ich damals gern angenommen! Und die meisten Studenten kommen nicht aus „ökonomisch begüterten“Familien – der Großteil muss in der Zeit bescheiden in WGs oder weiterhin im Elternhaus leben, während der ausgelernt­e Facharbeit­er oder Arbeiter schon ein Einkommen und zumindest mehr Möglichkei­ten als eine Studentin/ein Student hat. Viele der Studenten arbeiten neben einem anspruchsv­ollen Studium; und wenn nicht, haben die Eltern einen meist nicht einfach aus der „Portokassa“zu finanziere­nden Beitrag zu leisten – was übrigens einen volkswirts­chaftlich wertvollen Beitrag darstellt.

Das Fundament unseres Wohlstands wurde mit Sicherheit nicht nur von den sogen. Hacklern gebildet, sondern genauso und immer stärker von sehr gut ausgebilde­ten Personengr­uppen, die in einer immer komplexer werdenden Welt wohl mehr denn je unseren Wohlstand absichern müssen.

Ich empfinde die Hacklerreg­elung als ungerecht gegenüber anderen Personengr­uppen und bin für deren Abschaffun­g.

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