AUA startet Sparpaket mit Management-Schnitt
Luftfahrt. Durch das Streichen von Hierarchieebenen soll jede dritte Führungsposition wegfallen. Der Großteil des Abbaus von rund 800 Mitarbeitern wird aber anderswo erfolgen. In den Bundesländern gab es bereits Klagen.
Seit Anfang November ist klar, dass die zur Lufthansa gehörende AUA ein Sparpaket im Ausmaß von 90 Mio. Euro plant, in dessen Rahmen auch etwa 800 Jobs abgebaut werden sollen. Gestern, Mittwoch, gab das Unternehmen nun die ersten konkreten Schritte bekannt. So soll durch eine „Straffung der ManagementEbenen“rund ein Drittel aller Führungspositionen wegfallen. Ihre Zahl soll sich laut dem Plan von 300 um etwa 90 reduzieren. Möglich werde dies, indem in einzelnen Bereichen – etwa der Technik – ganze Hierarchieebenen herausgestrichen und andernorts ähnliche Abteilungen zusammengelegt werden, heißt es.
Zum gesamten Personalabbau, der am Ende 13 Prozent der gesamten AUA-Belegschaft umfassen wird, trägt dieser ManagementSchnitt aber dennoch nur zu etwas mehr als einem Zehntel bei. Und hier ist auch klar, dass sich diese Reduktion rein mit natürlicher Fluktuation nicht ausgehen wird. „Es wird ein Sozialpaket geben“, heißt es dazu bei der Fluglinie.
Natürlich soll jegliche Fluktuation für den Personalabbau genützt werden. 2019 stand die AUA beim Thema Einstellungen bereits massiv auf der Bremse. Der Mitarbeiterstand reduzierte sich dadurch um etwa 100 Personen. Ähnliche Zahlen dürfte es auch heuer und nächstes Jahr geben. Zudem arbeiten bei der AUA noch rund 170 Nachwuchspiloten der Lufthansa, die sukzessive zur Mutter zurückkehren sollen.
Einen weiteren Effekt erwartet man sich durch die Schließung der
Bundesländerbasen. Wie bereits Anfang des Vorjahres angekündigt, sollen die Flugbasen in Graz, Linz, Innsbruck, Salzburg, Klagenfurt und Altenrhein aufgelassen werden. Die Flüge zwischen österreichischen Städten auf der einen und deutschen Städten auf der anderen Seite werden bereits weitgehend von Lufthansa-Maschinen aus Deutschland durchgeführt. Die innerösterreichischen Flüge sollen künftig mit Crews stattfinden, die in Wien stationiert sind.
Diese Konzentration auf Wien soll heuer über die Bühne gebracht werden. Jene rund 200 fliegenden Mitarbeiter, die noch in einer der sechs Bundesländerbasen stationiert sind, haben Ende Dezember bereits Angebote zum Umzug nach Wien erhalten. Rund 20 davon haben laut AUA dieses Angebot bisher angenommen. Für den überwiegenden Teil dürfte aus privaten
Gründen ein Umzug jedoch nicht infrage kommen.
Daher ist die Stimmung unter diesen Mitarbeitern auch entsprechend schlecht. Vom Betriebsrat wurde das Thema bereits aufgegriffen und eine Klage eingebracht, wonach die Versetzung der Basen und somit der Mitarbeiter nach Wien nicht rechtens sei. In erster Instanz wurde das Verfahren jedoch gewonnen, heißt es bei der AUA zur „Presse“.
In Summe sollen etwa 450 Jobs am Boden und 350 Arbeitsplätze unter dem fliegenden Personal abgebaut werden. Bei Letzteren soll das durch Effizienzsteigerungen, etwa durch größere Flugzeuge, abgefangen werden. Beim Bodenpersonal, etwa in der Technik, könnte es aber auch Auslagerungen von Tätigkeiten geben. Hier steht schon seit Langem etwa die Wartung bei der Lufthansa im Raum.