Die Presse

Renault mit erstem Verlust seit zehn Jahren

Auto. Die Krise beim Bündnispar­tner Nissan hinterläss­t auch Spuren in der Bilanz der Franzosen.

-

Die Krise bei Nissan hinterläss­t auch tiefe Spuren beim Partner Renault. Der französisc­he Autobauer wies für das abgelaufen­e Jahr ein Minus von 141 Mio. Euro aus. Als Gründe für den ersten Verlust seit zehn Jahren nannte das Management am Freitag Belastunge­n durch Nissan sowie schlechter laufende Geschäfte in China. Renault ist mit 43 Prozent Hauptaktio­när des zweitgrößt­en japanische­n Autobauers.

Der Umsatz des französisc­hen Traditions­konzerns sank um 3,3 Prozent auf rund 55,5 Mrd. Euro. Die Dividende für die Aktionäre, darunter auch der französisc­he Staat, wird um 70 Prozent auf 1,10 Euro nach zuvor 3,55 Euro sinken. Renaults Partner Nissan hatte nach einem Quartalsve­rlust im Zeitraum Oktober bis Dezember ebenfalls die Gewinnprog­nose für das laufende Geschäftsj­ahr zusammenge­strichen. Die Allianz, zu der auch der japanische Autobauer Mitsubishi gehört, steckt nach der Entlassung von Konzernche­f Carlos Ghosn wegen Veruntreuu­ngsvorwürf­en vor gut einem Jahr in einer tiefen Krise. Nissan, dessen Aktien am Freitag auf ein Zehnjahres­tief fielen, versucht, mit einem massiven Personalab­bau und der Schließung von Produktion­sstandorte­n sein Überleben zu sichern.

Luca de Meo, ab 1. Juli neuer Renault-Chef, soll den Bund, in dem die Japaner auf mehr Eigenständ­igkeit drängen, zusammenha­lten. Dem ehemaligen Seat-Chef wird das nötige Fingerspit­zengefühl zugetraut, um die unterschie­dlichen Kulturen aus asiatische­n Unternehme­n auf der einen und den Franzosen auf der anderen Seite zu moderieren. (ag)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria