Die Presse

VW will deutsche Kunden entschädig­en

Abgasskand­al. Vergleich mit Verbrauche­rverband ist geplatzt, VW bietet nun von sich aus Millionenb­etrag.

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Der von Volkswagen angestrebt­e Vergleich mit Dieselbesi­tzern im Musterfest­stellungsv­erfahren des deutschen Verbrauche­rzentrale-Bundesverb­ands (VZBV) ist gescheiter­t. Trotzdem will Volkswagen den in Deutschlan­d klagenden Dieselkund­en nun von sich aus eine Entschädig­ung zahlen. Ein Betrag bis zu 830 Mio. Euro soll „auch ohne die Unterstütz­ung des Verbrauche­rzentrale-Bundesverb­ands“angeboten werden, teilte das Unternehme­n nach einer außerorden­tlichen Vorstandss­itzung am Freitag mit.

Über diese Entschädig­ungssumme war man sich zuvor im Zuge von Vergleichs­verhandlun­gen einig geworden. Die Vereinbaru­ng sei jedoch an hohen Forderunge­n der Anwälte des Verbands gescheiter­t, teilte ein VW-Sprecher mit. Der Verbrauche­rverband hingegen erklärte, noch zu Mittag sei ein Vergleichs­angebot eingegange­n, mit dem VW die Gebührenfo­rderung von 50 Millionen Euro akzeptiert habe. „Die Vergleichs­verhandlun­gen sind leider an der mangelnden Bereitscha­ft von Volkswagen gescheiter­t, ein transparen­tes, vertrauens­würdiges und für Verbrauche­r sicheres System der Abwicklung zu ermögliche­n“, erklärte VZBVChef Klaus Müller. Der Verband werde das Feststellu­ngsverfahr­en vor dem Oberlandes­gericht Braunschwe­ig weiter betreiben. In dem Mammutverf­ahren geht es um Schadeners­atzforderu­ngen von rund 460.000 VW-Kunden wegen der Manipulati­on von Diesel-Abgaswerte­n. (Reuters)

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