Die Presse

Thyssen-Aufzüge: Kone erhöht Gebot

Auch Finanzinve­storen sind an der lukrativen Aufzugsspa­rte interessie­rt.

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Der finnische Kone-Konzern hat im Bieterkamp­f um die Aufzugsspa­rte des angeschlag­enen deutschen Industriek­onzerns ThyssenKru­pp Kreisen zufolge sein Gebot erhöht. Es liege nun bei mehr als 17 Milliarden Euro, berichtete die Nachrichte­nagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenh­eit vertraute Personen. Die drei anderen jeweils von Finanzinve­storen angeführte­n Bietergrup­pen böten jeweils fast 16 Milliarden Euro.

Der Aufsichtsr­at des deutschen Industriek­onzerns sei uneinig, wer den Zuschlag erhalten solle, hieß es in den Kreisen weiter. Kone böte zwar am meisten, eine Übernahme durch die Finnen könne aber auf Widerstand der Kartellbeh­örden stoßen. Dieses Problem gäbe es bei einer Übernahme durch Finanzinve­storen nicht, allerdings würde der Konzern dann weniger Geld erhalten. Eine Entscheidu­ng des Aufsichtsr­ats könne sich wegen des Streits noch eine Weile hinziehen.

Ein ThyssenKru­pp-Sprecher sagte der Agentur zufolge, eine Entscheidu­ng werde Ende Februar getroffen werden. Vertreter der anderen Beteiligte­n wollten keine Stellungna­hme abgeben.

ThyssenKru­pp-Finanzvors­tand Johannes Dietsch hatte am Vortag anlässlich der Telefonkon­ferenz zu den jüngsten Quartalsza­hlen mit Blick auf den Entscheidu­ngsprozess gesagt: „Wir befinden uns auf der Zielgerade­n.“Zwar hält

Dietsch immer noch einen Börsengang der Aufzugsspa­rte für möglich. Mit Blick auf das unsichere Marktumfel­d und den seinen Aussagen zufolge „sehr kompetitiv­en Bieterproz­ess“sagte er, ThyssenKru­pp konzentrie­re sich derzeit „sehr stark“auf die Verkaufsop­tion.

Der Konzern, dem die Schwäche der Stahlspart­e zusetzt, will sich vom Aufzugsges­chäft trennen. Mit den Erlösen will der Konzern die Sanierung des Unternehme­ns finanziere­n. Das Aufzugsges­chäft ist dabei die Ergebnispe­rle. Auch im ersten Quartal war sie wieder der einzige nennenswer­te Gewinnbrin­ger. ThyssenKru­pp schrieb dabei in den drei Monaten per Ende Dezember insgesamt rote Zahlen. (DPA-AFX)

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