Die Presse

Roboter werden fit für den Schwarm

Neue Algorithme­n helfen Maschinen bei Orientieru­ng.

-

Schon heute wuseln in den Lagerhalle­n großer Online-Versandhäu­ser ganze Armeen von Roboter umher, um Regale, Kisten und Pakete von einem Ort zum nächsten zu befördern. Sich dabei nicht gegenseiti­g umzufahren, klingt nach keiner großen Herausford­erung, ist für Maschinen aber dennoch so komplex, dass die Roboter der meisten Lager zentral gesteuert werden und auf Schienen unterwegs sind.

Um die mechanisch­en Helfer von der Schiene zu befreien und im Schwarm selbststän­dig agieren zu lassen, haben Forscher der Universitä­t Klagenfurt in dem EU-Projekt „CPSwarm“einen Werkzeugka­sten für Informatik­er entwickelt, der die Programmie­rung autonomer Roboter erleichter­n soll. „In CPSwarm haben wir uns damit beschäftig­t, wie wir Schwarm-Algorithme­n in cyberphysi­sche Systeme wie Roboter oder autonome Fahrzeuge integriere­n können“, erklärt der Projektlei­ter Wilfried Elmenreich.

Vorbild Fisch und Vogel

Bei den Schwarm-Algorithme­n orientiert­en sich die Forscherin­nen und Forscher an der Natur: Ähnlich wie Fische oder Stare, die sich untereinan­der verständig­en, wenn sie im Schwarm unterwegs sind, sollen auch Maschinen in Summe intelligen­t agieren.

Ziel des Projekts sei, den beteiligte­n Industriep­artnern einen „Werkzeugka­sten“bereitzust­ellen, mit dem praktische Probleme gelöst werden können, etwa wenn Drohnen gemeinsame Missionen ausführen. „Ganz neu war auch, dass wir daran gearbeitet haben, die Zusammenar­beit von Drohnen mit Robotern am Boden besser zu gestalten“, so Elmenreich. Für die Zukunft sieht er viel Potenzial in seiner Forschung, etwa bei Lieferante­nrobotern, die selbststän­dig auf Gehwegen fahren. (däu)

Newspapers in German

Newspapers from Austria