KANDIDATEN.
Jets, die als Alternative zum Eurofighter Typhoon und/oder den alten Saab-105-Trainern gehandelt werden.
1Mit der F-16 Falcon gelang General Dynamics (seit 1993 Lockheed Martin) in den 1970ern ein Hit. Der elegante Jet war konzipiert als günstiges und einfaches Gerät und erwies sich ob seiner modularen Bauart als vielseitig und aufrüstbar. Er fliegt in zwei Dutzend Staaten, findet weiter Neukunden (2019 etwa Bulgarien) und ist mit aktuell rund 2280 Stück bzw. 16 Prozent der häufigste Kampfjet. Er hat sich vielfach bewährt, nur ein halbes Dutzend ging im Kampf verloren. Gebrauchte sind aber kaum erhältlich, die modernste Serie (ab Block 70) wird in South Carolina gebaut. (Anm.: Die hohen Kostendifferenzen ergeben sich aus Varianten, Ausstattungsvielfalt, Größe der Bestellung etc.) (wg)
2Der JAS 39 Gripen (Greif) sorgte in den 1980ern für Staunen als erster Kampfjet mit volldigitalem Cockpit, die Elektronik war futuristisch; er ist klein und mehr Jäger denn Jagdbomber, kann von rauen Pisten starten (etwa von Straßen, unbefestigten Flächen), ist einfach bei Bedienung und Wartung. Er fand außerhalb Schwedens aber wenige Kunden; viele fliegen auf Leasingbasis, etwa in Ungarn und Tschechien, wobei die Kosten (in Tschechien etwa 80 Mio. €/Jahr) aber nicht viel kleiner als Österreichs Typhoon-Betriebskosten sind. Echte Kampferfahrung haben sie nicht. Die aktuellen Gripen E/F sind hart zuschlagende Jagdbomber, frühere Serienmodelle könnte man wohl gebraucht haben. (wg)
3Geht es primär um „Air Policing“und löst man sich von Mach 2 und erhöhter Kampfkraft, böte sich die kleine Maschine aus Italien an, die in den 1990ern aus der russischen Jakowlew Jak-130 herausentwickelt wurde. Sie ist zwar ein Trainer, kann aber mit einem Sortiment an Raketen und Bomben für Luft- und Bodeneinsätze aufgerüstet werden. Mit nur zwei Luft-LuftRaketen steigt sie in zwei Minuten auf zwölf Kilometer. Exportkunden sind bisher Polen, Israel und Singapur.
Ein vollwertiges Kriegsflugzeug ist sie aber kaum und richtigen Kampfflugzeugen unterlegen. Sie kratzt wenigstens an der Schallmauer, kann länger in der Luft bleiben als große Jets und ist weit billiger. (wg)
4Ein ähnlicher Typ aus dem Trainersegment wie die M-346 kommt von einer Firma nahe Prag. Die L-39NG (für Next Generation) stammt von der ehrwürdigen L-39 Albatros (Erstflug 1968) ab und wird für ihre gute Fluglage, Wendigkeit und das Digitalcockpit gepriesen, mit dem man höher entwickelte Kampfjets simulieren kann. Bewaffnung ist möglich, aber in kleinerem Maß als bei der M-346. Der Flieger schafft kaum 800 km/h, was schon fürs Verfolgen von Ziviljets kaum ausreicht. Der Serienbau hat noch nicht begonnen. In einem Offert an Wien hat der Hersteller angeblich Flugstundenkosten von nur 1900 € versprochen. Erster Staatskunde ist Senegal. (wg)