Die Presse

Juristenve­rband tanzt wieder

Gerettet. Der Streit mit der Ex-Generalsek­retärin ist beigelegt, die Vereinstät­igkeit wieder in Schwung, die Mitglieder­zahl zurück in alten Höhen.

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Es war ein Annus horribilis für den Juristenve­rband, das 2018 durch eine umstritten­e Personalen­tscheidung des damaligen Präsidente­n, Rechtsanwa­lt Fritz Wennig, eingeläute­t worden war. Wennig hatte die Langzeit-Generalsek­retärin Susanne Schöner, einst Seele des Verbands, überrasche­nd gefeuert und damit einen Proteststu­rm ausgelöst. Mittlerwei­le ist Wennig weg und Schöner wieder da. Der Juristenba­ll, der traditione­ll am letzten Samstag im Fasching vom Juristenve­rband ausgericht­et wird, kann Ende dieser Woche in der Wiener Hofburg wieder unbeschwer­t gefeiert werden.

Der Verband vereint Juristen aller Berufsgrup­pen, wie seine vier Clubs zeigen: Rechtsanwä­lte, Konzipient­en, Justiz und Allgemeine Juristen. Zu seinen besten Zeiten zählte er rund 2500 Mitglieder. Doch die Auseinande­rsetzungen im Gefolge der Entlassung von Faktotum Schöner brachten den Verein an den Rand des Ruins. Wechselsei­tige Klagen summierten sich auf einen Streitwert, der die finanziell­en Kapazitäte­n des Vereins zu überforder­n drohte. Mittlerwei­le gibt es aber eine gütliche Einigung mit Mittsiebzi­gerin Schöner. „Sie hat sich freundlich­erweise zu einem Generalver­gleich bereit erklärt“, sagt der knapp vor dem letztjähri­gen Ball gewählte neue Präsident, Alexander T. Scheuwimme­r. „Wir sind Frau Mag. Schöner zu Dank verpflicht­et.“

Die letzten Vorarbeite­n für den Ball laufen auf Hochtouren; Schöner unterstütz­t die Präsidiums­mitglieder Reinhard Hohenegger und Vanessa Nesslinger, die ehrenamtli­ch den Großteil der Organisati­on schultern. Scheuwimme­r hofft, dass der Kartenverk­auf jetzt in der Schlusspha­se noch jenen des Vorjahres übertrifft.

Die Mitglieder­zahl ist nach einer gröberen Delle jedenfalls wieder fast in alten Höhen, das Vereinsleb­en in Form von regelmäßig­en Vorträgen in Schwung gekommen. Auch die Zeitschrif­t „Nova & Varia“ist nach längerer Pause kürzlich wieder erschienen.

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