Röstfrischer Walzer, singende Debütanten
Bälle. Bei den Kaffeesiedern gab es den jungen Beethoven, für den Opernball wurde geprobt.
So golden war Beethoven sein ganzes Leben lang nicht. Und so jung und alert und leichtfüßig kann er ehedem auch nicht gewesen sein, wie er da übers Parkett fast tänzelnd Richtung Podium der Ehrengäste schritt – eine Kaffeetasse in der Hand. Nun ja, immerhin war es die Eröffnung des diesjährigen Kaffeesiederballs, und es ist Beethovenjahr.
Zwei Polonaisen und etliche Stadtratsgedanken zu Wiens Kaffeehauskultur später schwang der Freitagabend in der Hofburg, einbegleitet von Thomas Jungdamen und Jungherren, in jenes Balltreiben über, das gern als das „größte Wiener Kaffeehaus“beschrieben wird, freilich nichts weniger als das ist: keine Spur von Gelassenheit, vielmehr röstfrisches Wirbeln, lustvolles Walzen. Mittendrin nebst den Granden der Kaffeesiederzunft Ex-Verteidigungsminister Werner Ex-Wirtschaftskammerpräsident Christoph ExStadtschulratspräsident Kurt zudem Geiger Kirill sowie die Staatsballett-Solotänzer Olga
und Jakob
Der Ballreigen steht damit noch längst nicht still: Die Vorbereitungen für den Juristenball laufen (siehe Seite 13) – und am Wochenende wurde für den Opernball geprobt. Die Debütanten müssen dieses Jahr nämlich nicht nur Linkswalzer beherrschen, sondern auch singen. Zwar nur „Lalalala“, dennoch wurde bei der Generalprobe der Vize-Leiter des Staatsopernchors, Martin hinzugezogen. Man unterschätze das mit dem gleichzeitigen Tanzen, aber sie machen es gut, sagte Tanzschulchefin Maria
Das (jetzt nicht mehr) geheime Ziel von Opernball-Organisatorin Maria ist, beim Ball am 20. Februar auch die Ballbesucher bei der Bauernpolka von Johann Strauß zum Mitsingen zu bewegen. „Es sind ja auch ein paar Sänger darunter und der Text ist international.“(wf/APA)