Studiengebühren sind kein Problem
„Zugangsbeschränkungen treffen die ärmsten Studierenden“, „Quergeschrieben“von Anna Goldenberg, 13. 2.
Frau Goldenberg ist nur insofern zuzustimmen, als Eingangssemester weitaus prognosegenauer sind als Aufnahmeprüfungen. An der WU habe ich um 2000 mehrmals eine Prognosegenauigkeit von fast 90 % gefunden. Eingangssemester kann man heute mit elektronischer Hilfe auch für Massenstudien effizient gestalten. Man erkennt dann auch sofort, wer zum selbstständigen Lernen fähig ist und wer nicht. Allerdings haben derartige Eingangsphasen meist Dropout-Raten von 30 bis 40 %.
Was Lernfähigkeit mit den „ärmsten Studierenden“zu tun hat, ist nicht einzusehen. Es trifft allerdings insofern zu, als Studierende aus bildungsfernen Schichten oft erhebliche Bildungsdefizite aufweisen, da für sie Bildung nur in der Schule stattfindet, die Inhalte im persönlichen Umfeld keine Entsprechung finden und jedwede außerschulische Begleitmaßnahmen fehlen. Dass aufgrund der zunehmenden Homogamie (Ehen innerhalb gleich gebildeter, ähnlicher Sozialschichten) auch Intelligenzdifferenzen bestehen, darf man ja heute kaum mehr sagen. Wenn schon das Fordern von Motivationsschreiben bis zu einem bestimmten Termin einen Selektionseffekt hat, dann kann man sich vorstellen, wie ernst es den Bewerbern mit ihrer Studienwahl ist. Studiengebühren von etwa € 500,– pro Semester sind sozial kaum selektiv, da sie ja erlassen werden können.
In den von mir mitgegründeten und heute noch teilweise mitbetreuten Fachhochschulstudien sind Studiengebühren auch kein Problem. Sogar in der einzigen in Österreich akkreditierten