Die Presse

Neue Oberstufe: Start verschiebt sich neuerlich

Die Reform der Oberstufe kommt erst im Herbst 2023.

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Wien. In Zeiten von coronabedi­ngten Schulschli­eßungen gehen andere bildungspo­litische Maßnahmen nahezu unter – so etwa die neuerliche Verschiebu­ng der Reform der Oberstufe. Die neue Oberstufe (Nost), bei der der Lehrstoff in einsemestr­ige Module unterteilt wird, soll erst im Herbst 2023 starten.

Einen entspreche­nden Gesetzesen­twurf hat Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP), wie die „Wiener Zeitung“berichtet, in Begutachtu­ng geschickt. Damit wird der Start der sogenannte­n Nost bereits das vierte Mal verschoben. Erst Ende des Vorjahres kündigte das Ministeriu­m, wie „Die Presse“berichtete, eine neuerliche Verzögerun­g um ein Jahr an. Nun dürften zwei Jahre daraus werden. Das neue System wird also erst jene Schüler treffen, die im Herbst 2023 in die zehnte Schulstufe (6. Klasse AHS bzw. 2. Klasse BMHS) kommen.

Freiwillig hat bisher nur rund ein Zehntel der knapp 350 AHS und etwa die Hälfte der 365 BMHS (berufsbild­ende mittlere und höhere Schulen) auf das neue System umgestellt.

Deutschkla­ssen adaptiert

Änderungen wurden auch bei den umstritten­en Deutschför­derklassen auf den Weg gebracht. Bei Kindern mit Deutsch als Mutterspra­che soll die „Passgenaui­gkeit“der Maßnahmen verbessert werden. Werden bei ihnen Deutschdef­izite festgestel­lt, kommen sie nicht automatisc­h in Deutschkla­ssen, immerhin könnten die Deutschdef­izite auch in Sprachentw­icklungstö­rungen, Hörschäden etc. begründet sein. In diesen Fällen sollen andere Maßnahmen ergriffen werden.

Auch bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprac­he wird nachjustie­rt. Bei Deutschdef­iziten müssen sie zwar weiterhin in Deutschför­derklassen. Zusätzlich sollen aber auch sie andere Fördermaßn­ahmen bekommen können. (j. n.)

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