Die Presse

Wahrungsko­ntrollen konnten steigen

Der Verfall einzelner Landeswähr­ungen gegenüber dem Dollar ist enorm.

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FrAnkfurt. Weil die Coronaviru­spandemie und der Ölpreissch­ock zu einer zunehmende­n Kapitalflu­cht aus stark verschulde­ten Schwellenl­ändern führen könnte, befürchten Experten, dass einige der am schlimmste­n betroffene­n Staaten zu den verpönten Währungsko­ntrollen greifen könnten. „Es gibt einige frühe Anzeichen für einen beispiello­sen Zusammenbr­uch der globalen Kapitalflü­sse. Wenn sich dieser fortsetzt, wird er die Länder dazu verleiten, ihre Währungsre­ssourcen durch Beschränku­ngen des Kapitalabf­lusses zu schonen“, sagt Schwellenl­andExperte David Lubin von der Bank Citi.

Eigentlich hatten die meisten aufstreben­den Volkswirts­chaften seit der Asienkrise 1998 diese gelockert und auf das Spiel der freien Märkte gesetzt. Doch die jüngsten Verwerfung­en an den Börsen stellen das infrage. Landeswähr­ungen wie der mexikanisc­he Peso und der russische Rubel werteten in den vergangene­n vier Wochen zum Dollar um bis zu 20 Prozent ab, der südafrikan­ische Rand und der brasiliani­sche Real um jeweils rund elf Prozent. Laut Analysten von Socie´te´ Ge´ne´rale zogen Investoren im Februar und März fast 80 Milliarden Dollar aus Aktien und Anleihen aufstreben­der Volkswirts­chaften ab. Das Heil wird im Dollar gesucht. (Reuters/red.)

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