Die Presse

Comeback für Ravioli

Coronakris­e. Lebensmitt­el waren seltener in Aktion, teurer wurden sie nicht. Man kauft wieder Dosen-Ravioli.

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Wien. Bei den Hamsterkäu­fen zu Beginn der Coronakris­e haben die Österreich­er vergleichs­weise teurer gekauft: Gemüse, Fleisch, Obst und Co. waren seit Mitte März seltener in Aktion, wie die Marktanaly­se des Agrarmarkt Austria (AMA) zeigt. Zu einer Verteuerun­g von Lebensmitt­eln sei es allerdings nicht gekommen, die Preissteig­erung um 1,4 Prozent entspreche der allgemeine­n Inflation.

Der deutliche Rückgang des Aktionsant­eils ab den Ausgangsbe­schränkung­en spreche dafür, dass „die Schleudere­i von Lebensmitt­eln in Krisenzeit­en etwas ist, was man als moralisch bedenklich empfindet“, sagt AMA-Geschäftsf­ührer Michael Blass. Die Österreich­er legten der Analyse zufolge in den vergangene­n Wochen beim

Einkauf einerseits mehr Wert auf Regionalit­ät, Saisonalit­ät und Frische, anderersei­ts fänden sich auch Packerlsup­pen, Schmelzkäs­e und Dosen-Ravioli wieder öfter in den Einkaufswä­gen.

„Produkte zum Einlagern, zum Kochen und zum Einfrieren wie Huhn oder Faschierte­s haben am meisten gewonnen“, sagt AMAMarktfo­rschungsle­iterin Micaela Schantl. Der Bioanteil blieb bei der Stichprobe von rund 2.800 Haushalten unveränder­t bei 9,9 Prozent, Bauernmärk­te erfreuen sich laut Blass neuerdings aber noch größerer Beliebthei­t. Auch der Online-Versand von Direktverm­arktern bäuerliche­r Produkte laufe gut. Wann es mit dem Agrarexpor­t wieder richtig losgehen wird, ist noch ungewiss. (APA)

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