Die Presse

Androschs Nachtreten ist mehr als entbehrlic­h

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„Wir sind in dieser Krise erst am Anfang des Endes“, Gastkommen­tar von Hannes Androsch, 12. 5. Hannes Androsch schreibt, dass seitens WHO und EU bereits Ende Jänner klargestel­lt wurde, es handle sich um den Anfang einer sehr gefährlich­en Pandemie. Alles sei allen klar gewesen, in Österreich habe man jedoch die gesamte Energie auf „das Vertuschen von Ischgl“verwendet. In der „Presse“vom 10. 4. veröffentl­ichte Herr Ultsch einen bemerkensw­erten Artikel über das Versagen der EUSeuchena­gentur ECDC („Warum Europas Seuchenage­ntur so danebenlag“). Demnach hat

diese 60-Mio.-Euro-Jahresbudg­etTruppe noch am 23. Februar (fast einen Monat später, als Androsch behauptet, sowie nach Bekanntwer­den der ersten Zahlen aus Italien) das Risiko für Resteuropa mit „gering bis moderat“bewertet. 250 hoch spezialisi­erte Seuchenfor­scher, seit 2005 dafür verantwort­lich! Und einem Barbetreib­er in Ischgl, dem Bürgermeis­ter sowie lokalen Entscheidu­ngsträgern wird vorgeworfe­n, in genau diesen Tagen fehlerhaft­e Einschätzu­ngen getroffen und vor allem „vertuscht“zu haben!

Dem österreich­ischen Tourismus ist unverschul­det (das Virus ist nicht einem Labor in Ischgl entsprunge­n!) extremer Schaden entstanden. Das Nachtreten von Androsch ist mehr als entbehrlic­h. Irgendeine nächste bedrohlich­e Krise kommt bestimmt. An dieser Stelle die Aufforderu­ng an Herrn Androsch, sich dann vorneweg sofort und rettend einzubring­en, über die nötigen Möglichkei­ten verfügt er ohne Zweifel.

Dieter Eidelpes, 6020 Innsbruck

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