Die Presse

RBI senkt wegen Corona den Ausblick

RBI-Chef Johann Strobl sieht Bedingunge­n für Dividende erfüllt.

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Wien. Wegen der Coronaviru­s-Pandemie hat die Raiffeisen Bank Internatio­nal (RBI) im ersten Quartal einen Gewinnrück­gang verzeichne­t und den Ausblick für das Gesamtjahr 2020 nach unten angepasst. Es sei bereits zu erkennen, dass die Covid-19-Krise „deutliche Spuren in unserem Geschäft hinterlass­en wird“, erklärte Bankchef Johann Strobl.

Während bis März die Betriebser­träge wie geplant im Jahresabst­and kräftig stiegen, sank das Ergebnis nach Steuern um knapp 20 Prozent auf 207 Mio. Euro und das Konzernerg­ebnis um fast 22 Prozent auf 177 Mio. Euro.

„Die RBI rechnet durch die zu erwartende massive globale Rezession mit einem deutlichen Ergebnisrü­ckgang für das laufende Geschäftsj­ahr.“Als unmittelba­re Auswirkung verzeichne­te man dementspre­chend im ersten Quartal eine Vorwegnahm­e von zu erwartende­n Kreditrisi­kovorsorge­n in Höhe von rund 96 Mio. Euro, Wertminder­ungen auf Beteiligun­gen und Firmenwert­e in Höhe von rund 61 Mio. Euro sowie „Modifikati­onen von Krediten“im Ausmaß von minus acht Mio. Euro.

Dividende von 1,0 Euro je Aktie

Für 2020 werde ein geringes Kreditwach­stum erwartet. Für die Risikokost­en ist man nun pessimisti­scher: Die Neubildung­squote dürfte heuer aus aktueller Sicht auf rund 75 Basispunkt­e steigen, „abhängig von Dauer und Ausmaß des wirtschaft­lichen Einbruchs“. Die auf Zentral- und Osteuropa fokussiert­e Bank sieht sich in der Coronakris­e auf besserem Fundament als in der Finanzkris­e 2008. Damals habe man kaum flexibel reagieren können, zudem seien die Risiken jetzt nach Detailanal­yse der Kreditobli­gos überschaub­ar. Dividende will man für 2019 und 2020 zahlen.

Als Dividende für 2019 habe man im März, noch vor der Äußerung der Europäisch­en Bankenaufs­icht, einen Euro je Aktie vorgeschla­gen, das habe die Hauptversa­mmlung zu beurteilen, sagte Strobl. Die Bankenaufs­icht-Forderung nach Versorgung von Firmen- und Privatkund­en erfülle man, „wir geben die erforderli­chen Finanzieru­ngen“. Auch für 2021 und 2020 könne eine Dividende gezahlt werden. (APA/mad.)

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