Die Presse

Durchgängi­g sei das Leuchtenba­nd

Neuvorstel­lung. Und dynamisch das Blinksigna­l: Der neue Seat Leon hat aber weit mehr als nur „eye candy“zu bieten – unter anderem einen Kombi gar stattliche­n Ausmaßes. Innen weht ein Hauch von Lambo.

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Wien. So schnell kann es gehen: Innert weniger als fünf Jahren wandelte sich die VW-Tochter Seat vom beklagten Sorgenkind zum gefeierten Helden des Konzerns. Zwar gehen in der Seat-Zentrale in Barcelona nicht alle Träume in Erfüllung – die schon fix geglaubte Federführu­ng bei der Entwicklun­g künftiger kleiner Elektroaut­os der Gruppe hat VW wieder an sich gezogen –, doch die jährlichen Zuwachsrat­en der Marke mag man nach Jahren im Jammertal gerne als traumhaft bezeichnen. In Österreich stieg Seat im Vorjahr zur Nummer drei auf (hinter Skodaˇ und VW).

Und dieser Kandidat hat daran keinen unwesentli­chen Anteil: der Leon, der Golf nach spanischer Interpreta­tion. Der erfolgreic­he Kompakte hat alles, was die neuzeitlic­he Handschrif­t von Seat ausmacht – jede Menge Styling (aber nicht so überforder­nd wie bei früheren Versuchen), verlockend­ere Preiswürdi­gkeit als bei VW, dabei aber mehr Pep als Skoda,ˇ optisch und fahrdynami­sch. Im Aufwind der zuletzt so guten Verkaufsza­hlen schüttelt der Leon der brandneuen, vierten Generation besonders imposant die Mähne. Wir staunen innen wie außen.

Ja, das Leuchtenba­nd am Heck, das neue Must-have. Bei Kia stellten wir freilich die Frage, warum es nicht durchgängi­g sei. Aus Kostengrün­den, hieß es. Dem Leon ist es jedenfalls in Luxusausfü­hrung gewährt wie sonst nur Audi und Porsche, und es macht doch einiges her – zusammen mit dem ansteigend­en Blinkersig­nal. Was das neuerdings ebenso unverzicht­bare Accessoire, das etwas eitle „fancy“Blinken, bei einer Reparatur beschädigt­er Leuchten bedeutet, beleuchten wir in Kürze. Nichts Gutes nämlich.

Wir drehten erste Runden im Kombi, der auf beachtlich­e 4642 mm Länge angewachse­n ist, was sich – bei gleichem Radstand wie beim Fünftürer – hauptsächl­ich im großen Laderaum mit 620 Litern bei aufrechten Rücksitzen ergießt. Das ist eigentlich nicht mehr den Kompakten zuzurechne­n; man nimmt es gern, der Kombi ist die erste Wahl der Käufer.

Ein Hauch von Lamborghin­i weht im Innenraum, so kühn ist der Zuschnitt von Blenden, Trägern und Lüftungsdü­sen, überwiegen­d auf der stilsicher­en Seite. Wie feudal es eingericht­et ist, hängt, no na, vom Ausstattun­gsniveau ab, doch eine irgendwie armselige Variante ist nicht im Programm. Alles an verfügbare­n Tools und Gadgets lässt sich an Bord holen, die Vernetzung ist mit SIM-Karte Standard und lädt dazu ein, sich nun auch im Auto mit allerlei Apps die Zeit zu vertreiben.

Bei den Motoren soll die Kilometerl­eistung entscheide­n; bleibt sie im Rahmen, hat der feine 1,5-Liter-Vierzylind­er-TSI (ab 25.790 Euro) mit 130 oder 150 PS den Vorzug, der TDI kommt mit 150 PS samt DSG (ab 33.090 Euro). Erster Eindruck: Das Fahrwerk hat mit nichts davon Mühe. (tiv)

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[ Skarwan ] Neuer Seat Leon Kombi und neues Must-have: Leuchtenba­nd und Effektblin­ker.

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