Die Presse

Gemeinsame Lösung für psychische Hilfe

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„Die Coronakris­e zeigt: Es braucht mehr Psychother­apieplätze“, „Quer geschriebe­n“v. A. Goldenberg, 7. 5.

Anna Goldenberg hat recht: Insbesonde­re in dieser schwierige­n Zeit ist der Bedarf an psychologi­scher Hilfe massiv gestiegen. Es muss rasch geholfen werden. Daher kämpft der Berufsverb­and der Österreich­ischen PsychologI­nnen (BÖP) um eine effiziente gemeinsame Lösung, um die Zahl der kassenfina­nzierten Therapiepl­ätze zu erhöhen. „Gemeinsam“bedeutet, dass alle PSY-Berufe (Psychiater, Psychother­apeuten, Psychologe­n) ihren Beitrag zur Verbesseru­ng der Versorgung­ssituation leisten können. In Österreich stehen rund 11.000 profession­ell ausgebilde­te Psychologi­nnen und Psychologe­n bereit, durch Psychologi­sche Therapie (Klinisch-psychologi­sche Behandlung) Menschen mit psychische­n Belastunge­n und Erkrankung­en wissenscha­ftlich fundiert und nachweisli­ch effizient behandeln zu können. Leider ist dies im niedergela­ssenen Bereich bisher für alle nur auf privat finanziert­er Basis ihrer Klienten möglich. Das ist gerade jetzt besonders prekär, weil die Coronakris­e einen Großteil unserer Gesellscha­ft vor finanziell­e Schwierigk­eiten stellt.

Wir fordern daher die Aufnahme der Psychologi­schen Therapie als Kassenleis­tung ins ASVG, im Einklang mit einer gemeinsame­n Erarbeitun­g zur Lösung der immer akuter werdenden Versorgung­sproblemat­ik. Ermögliche­n wir allen, die es brauchen, durch eine gemeinsame Lösung psychische Hilfe!

Univ.-Prof. Dr. Beate Wimmer-Puchinger, 1030 Wien

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