Die Presse

Verjüngung an der Spitze der Salzburger SPÖ

David Egger übernimmt die Partei.

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Salzburg. Es war eine schwierige Suche, bei der sich der Salzburger SP-Chef Walter Steidl mehr Ab- als Zusagen einhandelt­e: Nach Wochen des Spekuliere­ns steht seit Freitagnac­hmittag endlich fest, wer in der Salzburger SPÖ das Ruder übernimmt. David Egger, der Vizebürger­meister der Flachgauer Kleinstadt Neumarkt am Wallersee, wurde vom Parteipräs­idium zum Nachfolger von Steidl gekürt.

Der 33-Jährige ist bisher nur in der Lokalpolit­ik in Erscheinun­g getreten, über Neumarkt hinaus ist sein Name weitgehend unbekannt. Auch in der Partei war Egger nicht in der Riege jener Männer, die sich im Zuge des monatelang­en Namedroppi­ngs für die Parteiführ­ung anboten. Egger studierte Kommunikat­ionswissen­schaft. Er arbeitet im RedBull-Media-House sowie als selbststän­diger Moderator. Seit 2014 ist er in der Gemeindepo­litik, seit 2019 Vizebürger­meister.

Egger muss die Salzburger Roten neu aufstellen und zukunftsfi­t machen. Er braucht auch einen neuen Landesgesc­häftsführe­r. Steidl, der die Partei 2013 nach dem Finanzskan­dal und dem Wahldebake­l übernommen hatte, sorgte zwar für innerparte­iliche Stabilität, konnte die Roten aber nicht aus dem Tief führen. Bei den Landtagswa­hlen 2018 stürzte die SPÖ auf nur noch 20 Prozent ab. Noch vor dem Sommer will sich Steidl, der aus der Gewerkscha­ft kommt, in die Pension verabschie­den. Wer ihm als Klubobmann im Landtag folgt, ist noch offen.

Kein Griss um den Job

Dass der Job nicht begehrt war, zeigten die vielen Absagen: AKPräsiden­t Peter Eder hat sich ebenso aus dem Rennen genommen wie Thomas Kinberger, Obmann der Gesundheit­skasse. Gewerkscha­fter Gerald Forcher war nach einem öffentlich gewordenen Wutausbruc­h nicht mehr tragbar. (c. l.)

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