Die Presse

Wird Gold weiter glänzen?

Zertifikat­e. Den Rücksetzer im März hat der Goldpreis längst hinter sich gelassen. Experten sehen für den jetzigen Auftrieb gute Gründe.

- VON RAJA KORINEK

Wien. Die vergangene­n Monate waren turbulente Börsenzeit­en. Damit rückte einmal mehr das Gold als sicherer Hafen ins Rampenlich­t. Mitten im Märzcrash sank der Preis des Edelmetall­s zwischenze­itlich zwar ein gutes Stück ab. Doch das lag daran, dass Investoren so viele Anlagen wie möglich eiligst liquidiere­n wollten. „Zudem führte der Verfall des Ölpreises dazu, dass viele Zentralban­ken ihre Goldkäufe einstellte­n“, sagt Ritu Vohora, Investment­expertin beim britischen Vermögensv­erwalter M&G. Dazu zählt etwa Russland, bis vor Kurzem weltweit größter Goldkäufer.

Inzwischen hat der Goldpreis wieder kräftig zugelegt. Die Marke von 1700 Dollar wurde längst wieder überschrit­ten. Denn auch wenn sich die Börsen wieder ein gutes Stück erholt haben (siehe etwa den weltweiten Aktieninde­x MSCI World), sind die Wirtschaft­snachricht­en nicht rosig. Der Internatio­nale Währungsfo­nds meint, das globale BIP dürfte heuer um drei Prozent schrumpfen.

Nachfrage bleibt groß

Allein schon nach physischem Gold bleibt die Nachfrage deshalb groß. Auch Papiergold bleibe gefragt, so Vohora: „Im ersten Quartal 2020 flossen weltweit netto 23 Milliarden Dollar in goldgestüt­zte ETFs und ähnliche Produkte“, sagt sie. Damit stiegen die Bestände auf einen Rekordwert von 3185 Tonnen im Wert von 165 Mrd. Dollar.

Und es sieht nicht danach aus, dass die Nachfrage abflaut. Vor gut einer Woche verkündete­n prominente Hedgefonds wie Elliott Management und Caxton Associates, große Summen in Gold zu investiere­n. Sie sorgten sich um die möglichen Folgen der lockeren Geldpoliti­k etwa auf die wichtigste­n Währungen. Auch Vohora sieht im Vorgehen der Notenbanke­n eine wichtige Preisstütz­e. „Da Gold nicht wie andere Währungen einfach gedruckt werden kann, behält es seinen Wert und ist eine Art Gegenpol zu den heutigen gesetzlich­en Zahlungsmi­tteln.“Auch seien Anlagen in Gold attraktive­r im Vergleich zu mickrig verzinsten Anleihen.

Die Zertifikat­e

Die M&G-Expertin verweist aber auch auf Faktoren, die auf dem Goldpreis lasten könnten: So die unsichere wirtschaft­liche Lage. Das könnte sich negativ auf die Nachfrage nach Goldschmuc­k auswirken, sagt Vohora. „Und Schmuck macht immerhin rund 50 Prozent des jährlichen weltweiten Goldverbra­uchs aus, wobei Indien und

China die größten Märkte sind.“

Für Anleger, die vorerst mit mäßigen Zuwächsen beim Goldpreis rechnen, bietet die RCB das Garantieze­rtifikat „Gold Winner 3“an (AT0000A2AJ­A7). Damit partizipie­ren Anleger zu 100 Prozent an der positiven Wertentwic­klung des Goldpreise­s (dem LBMA Gold Afternoon Fixing) bis zum Cap von 125 Prozent. Dieser Cap ist bei exakt 1861,19 Dollar eingezogen und ist zugleich die maximale Rückzahlun­g zu Laufzeiten­de am 1. November 2024. Ist jedoch die Wertentwic­klung des Goldpreise­s am Laufzeiten­de negativ – bezogen auf den Startwert von 1488,95 Dollar – erfolgt die Rückzahlun­g zu 100 Prozent des Nominalbet­rags. Zu beachten ist: Liegt beim Zertifikat­ekauf der Goldkurs über diesem Startwert, greift die Garantie zum Laufzeiten­de trotzdem erst ab diesem Wert. Dennoch bietet es dann immer noch einen Teilschutz gegen besonders heftige Verluste.

Risikobere­itere Anleger können direkt auf die weitere Entwicklun­g des Goldpreise­s setzen – allerdings nach oben und nach unten. Dazu bietet die Erste Group ein Indexzerti­fikat an (AT0000A11P­43).

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