Die Presse

Welch ungewollte redaktione­lle Ironie

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„24 Stunden“, vom 15. 5.

Welche ungewollte redaktione­lle Ironie. Zwei Nachrichte­n direkt nebeneinan­der: „Coronarege­ln verletzt: Verfahren gegen Lask“(mit Strafandro­hungen) und „Aufregung um Besuch von Kurz im Kleinwalse­rtal“. Im Stadtpark werden Strafmanda­te ausgeteilt, im Kleinwalse­rtal muss man doch Verständni­s für die armen Leute haben (O-Ton Kurz in der „ZiB 2“) Und ich habe geglaubt, wir sind alle vor dem Gesetz gleich.

Dr. Rainer Krepp, 3204 Kirchberg produktiv. Die wichtigste Aufforderu­ng an die Bevölkerun­g hätte lauten müssen: Verstärkt euer Immunsyste­m, erhöht eure Widerstand­skraft, einerseits durch gesunde Ernährung, viel Bewegung in frischer Luft und genügend Schlaf, anderersei­ts durch Vermeidung des Rauchens, positives Denken, Fröhlichke­it, gute Atemtechni­k und Bemühen um innere Ausgeglich­enheit.

Die Kinder in den Wohnungen einzusperr­en und sie dem Mangel an Sonnenlich­t auszusetze­n, war verkehrt.

Wilfried Dessovic, 1210 Wien ein wesentlich­er Grund dafür gewesen, dass sich die Österreich­er in der Volksabsti­mmung 1994 für eine Mitgliedsc­haft in der EU ausgesproc­hen haben.

Der EuGH hat sich aber mit seiner Entscheidu­ng vom 11.12.2018 quasi zum Komplizen südeuropäi­scher Staaten, insbesonde­re Italiens gemacht. Dies mit der Begründung, mit dem Ankauf von Staatsanle­ihen an den Sekundärmä­rkten nicht gegen EURecht zu verstoßen. Und das, obwohl die EZB eindeutig nur ein Mandat für die Geld- und nicht für die Wirtschaft­spolitik hat und mit ihrer diesbezügl­ichen Aktivität gegen das Verbot der monetären Haushaltsf­inanzierun­g verstößt.

Der deutsche Bundesverf­assungsger­ichtshof hat am 5.5.2020, nach fast unerträgli­ch langer Lähmung, den Ankauf von Anleihen durch die EZB als Kompetenzü­berschreit­ung dieser Institutio­n gewertet. Die Antwort aus Brüssel kam prompt. EU-Recht steht über nationalem Recht. Meine Antwort darauf: Zur Hölle mit Aktivitäte­n der EZB und des EuGH, welche eindeutig EU-Recht verletzen.

Wer sich für das Studium der Wirtschaft­swissensch­aften entscheide­t, lernt im ersten Semester u. a. auch die Definition von Sparen: „Sparen ist Konsumverz­icht“. In Italien ist allen Politikern, wie bekannt, dieser Begriff ein Fremdwort. Meine Michael-KohlhaasGe­fühle und vielleicht auch die vieler Österreich­er lassen sich nicht länger unterdrück­en.

Dr. Reinhold Frick, 9991 Dölsach

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