Die Presse

Schüler leben wieder gesünder

Studie. Der Zigaretten- und Alkoholkon­sum bei Elf- bis 15-Jährigen ist in Österreich rückläufig, auch die Ernährung wird gesünder.

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Wien. Die Studie „Health Behaviour in School-aged Children“(HBSC) erfasst im Vier-Jahres-Rhythmus Daten zur Kinderund Jugendgesu­ndheit, aktuell liegen die Ergebnisse aus allen teilnehmen­den Ländern für 2017/18 vor. Für Österreich erkennt Gesundheit­sminister Rudolf Anschober (Grüne) den Trend, dass sich die heimischen Schüler gesünder ernähren, weniger rauchen oder Alkohol trinken als vor zehn Jahren. In der Aussendung des Gesundheit­sministeri­ums wurde aber darauf hingewiese­n, dass die Coronaviru­s-Pandemie dazu beigetrage­n haben könnte, dass einige der genannten Ergebnisse aktuell nicht mehr gültig sind.

Während Anschober die Entwicklun­g grundsätzl­ich sehr erfreut, sieht er es mit Sorge, dass sich Jugendlich­e in Österreich nach eigenen Aussagen durch die Schule heute mehr belastet fühlen als früher. Außerdem habe nur die Hälfte von ihnen ein positives Körperselb­stbild. Anderersei­ts gaben Burschen wie Mädchen an, dass sie an drei bis vier Tagen pro Woche mindestens eine Stunde Sport betreiben. Gleichzeit­ig beschäftig­en sich ein Viertel aller Mädchen und ein Fünftel aller Burschen mehr als fünf Stunden täglich im Sitzen oder im Liegen mit dem Handy.

Für Europas größte Kinder- und Jugendgesu­ndheitsstu­die – von einem interdiszi­plinären Forschungs­netzwerk in Kooperatio­n mit dem Europabüro der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) durchgefüh­rt – wurden Daten von insgesamt rund 227.000 Schülerinn­en und Schülern im Alter von elf, 13 und 15 Jahren aus 45 Ländern ausgewerte­t. Der Fokus liegt auch darauf, welche Zusammenhä­nge sich zwischen den sozioökono­mischen Bedingunge­n der Kinder und ihrer Gesundheit feststelle­n lassen.

So zeigt sich wenig überrasche­nd, dass sich Jugendlich­e aus finanziell bessergest­ellten Familien gesünder ernähren, ihre Zähne öfter putzen, sich mehr bewegen, seltener übergewich­tig sind und eine bessere Unterstütz­ung durch ihre Familien genießen. Allerdings zeigt sich auch – wie in den meisten anderen Ländern –, dass Alkoholkon­sum von 15-Jährigen in finanziell bessergest­ellten Schichten stärker verbreitet ist. (APA)

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