Die Presse

Coronasper­re in Traiskirch­en

Fälle in Wien und NÖ. Im Erstaufnah­mezentrum wurde ein Covid-Fall bestätigt.

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Wien. Nachdem bereits in mehreren Flüchtling­squartiere­n in Wien Fälle von Sars-CoV-2-Infektione­n bekannt geworden sind, ist nun auch bei einem Asylwerber im Erstaufnah­mezentrum Traiskirch­en ein Test auf das Virus positiv ausgefalle­n. Nun wird ein Screening aller Personen durchgefüh­rt, die sich in der Betreuungs­stelle aufgehalte­n haben. Die niederöste­rreichisch­e Landesregi­erung hat neuerdings ein Betretungs­verbot für die Einrichtun­g (gültig bis 3. Juni) erlassen. Der Asylwerber hatte seit dem 15. Mai Krankheits­symptome gezeigt. Wann, wo und durch wen er infiziert wurde, das ermittelt die Gesundheit­sbehörde nun mittels Contact Tracing. Der Betroffene ist in Quarantäne.

Bereits Ende März gab es nach dem Bekanntwer­den von Covid-19-Erkrankung­en im Erstaufnah­mezentrum Traiskirch­en ein Betretungs­verbot. Damals waren neun Infektione­n aufgetrete­n. Seit Ende April dürfen sich die Bewohner wieder außerhalb des Arials bewegen. Ob der neue Fall mit dem zuletzt bekannt gewordenen Cluster um Asylquarti­ere, Postvertei­lerzentren, Leiharbeit­sfirmen und einen Kindergart­en in Wien und Niederöste­rreich zusammenhä­ngt, ist nicht klar.

Bundesweit vermeldete das Gesundheit­sministeri­um am Donnerstag 45 Neuinfekti­onen binnen des vergangene­n Tages, die Zahl der aktiv Erkrankten lag am Donnerstag bei 820 Personen. In Wien berichtete der medizinisc­he Krisenstab von 39 neuen Fällen binnen 24 Stunden. Bei den Neuerkrank­ungen in Wien handle es sich großteils um Familien-Cluster, heißt es vom Krisenstab.

Im Zusammenha­ng mit dem Wien/Niederöste­rreich-Cluster hat am Donnerstag der Schichtein­satz des Bundesheer­s im Postzentru­m Wien-Inzersdorf im Liesinger Industrieg­ebiet begonnen. Bis Anfang Juni sollen dort rund 250 Soldaten und Zivilbedie­nstete ihren Einsatz versehen. Zu ihren Aufgaben werden etwa das Sortieren von Paketen und das Beladen von Lkws zählen. Wegen der vielen Krankheits­fälle hätte die Post Unterstütz­ung angeforder­t, heißt es vom Verteidigu­ngsministe­rium. Bereits seit vergangene­m Wochenende ist das Bundesheer im Logistikze­ntrum Hagenbrunn im Einsatz.

Die Post-Belegschaf­t des Zentrums ist unterdesse­n in Quarantäne. Der von der Post finanziert­e Einsatz ist für zwei Wochen – für die Dauer der Quarantäne – bis Anfang Juni anberaumt. (APA/red.)

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