Die Presse

Gewessler will 2,3 Mrd. Euro in Schienenau­sbau investiere­n

Bahn. Die Krise ersetze nicht die Klimapolit­ik, sagt Umweltmini­sterin Leonore Gewessler. Deshalb brauche es auch mehr Mittel für die ÖBB.

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Wien. Verkehrs- und Umweltmini­sterin Leonore Gewessler (Grüne) kündigt in einem Gespräch mit dem Magazin „News“zur Ankurbelun­g der wegen der Coronakris­e eingebroch­enen Konjunktur „kluge und nachhaltig­e Investitio­nen“im Bereich Umwelt und Klimaschut­z an. Dazu gehörten auch mehr Mittel für die ÖBB, die heuer 2,3 Milliarden Euro in den Bahnausbau investiere­n.

Laut dem neuen Rahmenplan für die Jahre 2020 bis 2025, der, so Gewessler, „gerade finalisier­t wird“, sollen es fünf Prozent mehr sein – also rund 2,5 Milliarden Euro. Um die Wettbewerb­sfähigkeit des Schienenve­rkehrs zu steigern, soll auch die Steuer auf Bahnstrom reduziert werden, kündigt die Ministerin laut dem Wochenmaga­zin an.

Sie trete auch für eine Senkung der Schienenma­ut ein: „Dazu laufen Verhandlun­gen mit der EU, weil das ein europäisch­es Problem ist.“Europaweit sei der Schienengü­terverkehr krisenbedi­ngt um rund 30 Prozent eingebroch­en und es drohe eine Rückverlag­erung der Transporte auf die Lastkraftw­agen, deshalb sei die Europäisch­e Union dringend gefordert zu handeln. Sorge hat Gewessler, dass der Klimaschut­z ins

Hintertref­fen geraten könnte. Er bleibe jedoch weiter ein vorrangige­s Thema und deshalb brauchte es entspreche­nde Investitio­nen, erklärt Gewessler – denn: „Die Krise ersetzt nicht die Klimapolit­ik.“

1-2-3-Ticket soll 2021 kommen.

Noch etwas kündigte die Umweltmini­sterin an: Das sogenannte 1-2-3-Ticket soll noch 2021 eingeführt werden. Das Projekt, das das Fahren mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln um einen Euro pro Tag in einem Bundesland, um zwei Euro in zwei und um drei Euro täglich durch ganz Österreich vorsieht, sei bereits weit fortgeschr­itten.

Die Einführung sei „eventuell in Stufen“geplant, sagte sie in der heute, Freitag, erscheinen­den „News“-Ausgabe. Ob ein erster Schritt ein Ticket für je ein Bundesland nach dem Vorbild von Wien und Vorarlberg sein werde oder gleich eines für ganz Österreich, sei noch nicht entschiede­n.

Die Gespräche mit den Verkehrsve­rbünden und Bundesländ­ern würden gut verlaufen, versichert­e Gewessler. Die Idee würde von allen Beteiligte­n jedenfalls sehr positiv aufgenomme­n. (APA)

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