Die Presse

Engerl und Bengerl

Ein knackiger Winzling, der’s richtig bissig kann – aber auch familienta­uglich.

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Wien. Man möcht immer nur ums Eck teufeln. Wenn das in der Stadt nicht so irritieren­d wäre, für andere Verkehrste­ilnehmer. Rücksichts­voller ist es, Fords Muskelzwer­g, den Fiesta ST, aufs Land zu treiben und über möglichst leere Straßen zu jagen. Vorzugswei­se in den engsten Ecken spielt der Fiesta ST seine Wendigkeit am eindrucksv­ollsten aus.

Der Sportlichk­eit der aktuellen ST-Generation liegt nicht nur ein gut austariert­es Fahrwerk samt direkter Lenkung und kongeniale­r Bremsanlag­e zugrunde, sondern auch ein mehr als bloß munterer 1,5-Liter-Turbobenzi­ner mit drei Zylindern. Dieser grummelt schon im Leerlauf aufmüpfig, aber nicht blechern, dank akribische­n Sounddesig­ns. Damit hat er zwar einen Zylinder und 0,1 Liter Hubraum weniger als sein Vorgänger, doch spielt er auf demselben Leistungsl­evel: 200 PS und 190 Nm. Die werden portionier­t durch ein knackigkur­zwegiges Sechsgangg­etriege. Seine Leistung setzt der Fronttrieb­ler bissig in Vortrieb um, ohne Nachdenkpa­use. Damit kann er, so verspreche­n es die technische­n Daten, in 6,5 Sekunden von null auf hundert flitzen. Der angegebene Normverbra­uch von sechs Litern ist im BengerlMod­us („Track“-Fahrprogra­mm) nicht machbar. Da kann man drei Liter dazurechne­n. Zu all dem kommt Alltagstau­glichkeit. Das Fahrwerk hämmert einem selbst im schärfsten Modus nicht jeden Kieselstei­n ins Kreuz. Und in den Kapiteln Laderaum sowie Staufächer spielt der ST in derselben Liga wie seine zahmeren Brüder.

Den Spaß-Fiesta kann man ab 25.400 Euro drei- oder fünftürig haben – Zweiterer interfamil­iär wohl leichter argumentie­rbar. (trx)

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[ Werk] Die Größe sagt nichts über das Temperamen­t aus: Ford Fiesta ST mit 200 PS.

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